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Nach Bürgerbeteiligung: Ergebnis der Umfrage aus der Wuppertaler Rundschau

Das Thema Seilbahn polarisiert und interessiert in Wuppertal viele Bürger. Das zeigt sich beispielsweise an den Online-Umfragen der Wuppertaler Rundschau. Bei jeder Umfrage zum Thema gab es bisher jedes mal eine hohe Beteiligung. Egal, ob dabei nach der Meinung über die eigentliche Seilbahnidee, über die Kritik der Anwohner und unserer Bürgerinitiative oder über die Chancen des Projektes nach dem Rechtsgutachten gefragt wurde.

Heute hat die Wuppertaler Rundschau in ihrer Samstagsausgabe das Ergebnis einer weiteren Umfrage veröffentlicht. Diesmal wurde nach der Meinung zum Projekt nach dem Bürgerbeteiligungsverfahren Ende September gefragt. Die Frage lautete:

Ist das Seilbahn-Projekt auf einem guten Weg?

Darauf antworteten 16,5 Prozent mit:
Ja, mit der Zustimmung aus dem Bürgergutachten ist ein wichtiges Etappenziel erreicht.

83,5 Prozent wählten die Antwort:
Nein, die Faktenlage lässt das Vorhaben als aussichtslos erscheinen.

Bei insgesamt 454 abgegebenen Stimmen antworteten 75 mit ja und 379 mit nein. Das Ergebnis zeigt, dass die Seilbahnidee in Wuppertal weiterhin auch kritisch gesehen wird.

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Reaktionen nach dem Bürgergutachten in der lokalen Presse haben wir in unserem Pressespiegel zusammengestellt.

Bürgerstimmen / Leserbriefe

In den vergangenen Monaten gab es zahlreiche kritische Leserbriefe zum Thema Seilbahn. Die folgende Auswahl macht deutlich, dass viele Bürger aus ganz Wuppertal dieses Projekt ablehnen. Im folgenden Artikel lesen Sie Zitate aus Leserbriefen zum Thema Seilbahn. In unserem Pressespiegel haben wir darüber hinaus diverse Artikel zur Seilbahnidee gesammelt.

Weiterhin sei die Frage erlaubt, ob dem IHK-Verkehrsausschuss klar ist, dass der 50-Millionen-Traum nicht von den Stadtwerken, sondern von anderen bezahlt werden soll, unter anderem vom VRR, und bei erheblichem Wertverlust der Immobilien der darunter lebenden Bürger. Denen droht dazu noch, dass bei Realisierung ein erheblicher Verlust an Lebensqualität eintritt durch im 30-Sekunden-Takt über ihre Köpfe hinweg brummende Gondeln.

Jochen Haneforth, Leserbrief in der Westdeutschen Zeitung, 09. Oktober 2015

Wer jetzt durch den Kiesbergtunnel fährt, ob PKW oder LKW, der nimmt in Zukunft dann die Seilbahn? Wohl kaum. Durch die Seilbahn reduziert sich die Lärm- und Feinstaubbelastung jedenfalls nicht. Aus finanziellen Gründen werden viele Buslinien ausgedünnt werden müssen? Wieso ist dann Geld für ein Seilbahnprojekt da? (…) Ich halte die Seilbahn für eine spannende Idee, aber die Argumentation ist ärmlich.

Hubertus Goerke, Leserbrief in der Wuppertaler Rundschau, 17. Oktober 2015

Ich bin gegen diese Seilbahn, weil es in Wuppertal viele andere Probleme zu stemmen gilt, für die angeblich kein Geld da ist!

V. Bahlen, Leserbrief in der Westdeutschen Zeitung, 19. Oktober 2015

Und wenn ich mich richtig erinnere, soll der normale VRR-Fahrschein zur Fahrt berechtigen. Da werden sich die anderen Mitglieder im VRR freuen, wenn sie die Verluste der Seilbahn mit ausgleichen müssen. Verluste werden bekanntlich mit Preissteigerungen zum Teil kompensiert.

Jürgen Fritz, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 21.10.2015

Planungsrechtlich müssen Eigentümer überflogener Grundstücke zustimmen oder können grundsätzlich – bestehendes „erhebliches öffentliches Interesse“ vorausgesetzt – enteignet werden. Die Planfeststellungsbehörde muss gleichwohl prüfen, ob nicht mildere Mittel zur Verfügung stehen, um das ÖPNV-Angebot leistungsfähiger zu machen. (…) Alleine unter diesen Gesichtspunkten ist die Seilbahn in meinen Augen nicht genehmigungsfähig.

Norbert Bernhardt, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 28. Oktober 2015

Stellen Sie sich vor, Sie wollen nach Hause: Erst zum Bus / zur Schwebebahn laufen, dann am Döppersberg zur Seilbahn laufen, ein Stück damit fahren, oben auf Rigi Kulm aussteigen, zum Bus laufen, auf den Bus warten, und mit dem Bus endlich bis nach Hause fahren. Das Ganze mit Gepäck, Kinderwagen/Kindern im Schlepptau und bei Wuppertaler Wetter? Genau das wird von Cronenberg und Ronsdorf erwartet. (…) Für Touristen ist die Seilbahn auch keine Option, denn sie ist nichts Besonderes. Nur um mal Seilbahn zu fahren, steigen Touristen da nicht ein, da müssen sie schon ein interessanteres Ziel vorfinden.

Birte Berg, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 31. Oktober 2015

Die immer größer werdende Ablehung des Seilbahnprojektes zeigt einmal mehr das sinnlose Unterfangen der Befürworter.

Siegfried Wächter, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 28. November 2015

Bei jedem Besuch in meiner alten Heimat lese ich seit einigen Monaten Artikel für und gegen eine Seilbahn in Wuppertal. Insbesondere die Argumente der Befürworter bringen mich zum Kopfschüttteln. Eine Seilbahn auf die Südhöhen kann keinesfalls parallel fahrende Buslinien mit durchschnittlich 300 Metern Haltestellenabstand ersetzen. (…) Die Fahrgäste akteptieren es nicht, wenn sie statt heute umsteigefrei mit dem Bus gezwungen werden, zweimal umzusteigen, um vielleicht ein paar Minuten Fahrzeit zu sparen.

Rolf Mansfeld, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 17. Februar 2016

 „Ich frage mich immer wieder: Wem ist der Bau einer Drahtseilbahn von großem Nutzen? (…) Wir haben ein breit gefächertes Busnetz, das hier und da auch noch verbessert werden könnte – zum Beispiel verdichtete Fahrpläne statt nur einmal pro Stunde.“

Wolfgang Brauner, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 20. Februar 2016

Ein Seilbahnnetz durch Wuppertal ist die reinste Utopie. Ich glaube nicht, dass das dem Gemeinwohl entspricht. Warum? Weil es am 7. März heftig geschneit hat und der Verkehr stundenweise lahm lag. Das rechtfertigt nicht den Bau einer Seilbahn.

Christina Rontgen-Springorum, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundscha, 12. März 2016

Dieses Projekt ist unwirtschaftlich, ineffizient und unbezahlbar.

Siegfried Wächer, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 16. März 2016

Im Jahr 1962 gab es Überlegungen in der Stadt Wuppertal die Bundesgartenschau auszurichten. Standpunkte sollten die Hardt und die Barmar Anlagen sein. Als Verbindung zwischen Hardt und Barmer Anlagen sollte eine Seilbahn installiert werden. Aus Kostengründen wurde diese Idee dann sehr schnell wieder ad acta gelegt.

Hildegard Gensicke, Leserbrief in der Westdeutschen Zeitung, 22. März 2016

Die Seilbahnpläne erscheinen mir, auch mit der Verlängerung Richtung Cronenberg, als eine veraltete Technologie, die nicht die Beförderungsprobleme unserer Zeit löst. Die bisherige Planung als Beförderungssystem vom Hauptbahnhof zur Uni und zur Gesamtschule würde hauptsächlich zu den Stoßzeiten (von wochentags vielleicht vier Stunden) Sinn machen; außerhalb dieser Zeiten ist die Seilbahn ein überflüssiges Verkehrssystem.

Gunnar Matschulat, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 27. Juni 2016

Mehr oder weniger profitieren würden die Studenten des Campus Grifflenberg und einige Küllenhahner. Ist es das wirklich wert, dass ein Teil der Südstadt durch überfahrende Gondeln und das Setzten von bis zu 70 Meter hohen Masten verunstatltet wird? Das Quellgebiet der Hatzenbeck und das Tal als Grünzone und Naherholungsgebiet würden erheblich darunter leiden. Die dort befindliche Kleingartenanlage würde entwertet, denn wer möchte in unmittelbarer Nähe seiner Parzelle gerne einen Riesenmasten haben oder ständig auf Gondeln schauen müssen?

Horst W. Tüsselmann, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 27. Juni 2016

Linke kritisieren WSW

Eine Anfrage der Initiative Seilbahnfreies Wuppertal über die Fahrgastzahlen einzelner Buslinien durch die Wuppertaler Südstadt wurde von den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) abgelehnt. Die Begründung: Es würde sich um Betriebsgeheimnisse handeln. Dieses Vorgehen wird durch die Wuppertaler Ratsfraktion DIE Linke nun kritisiert. Auf der Internetseite njuuz.de wird der Fraktionsvorsitzende Gerd-Peter Zielezinski mit den folgenden Worten zitiert:

Dass die Bürgerinitiative vor dem Verwaltungsgericht auf Preisgabe der Fahrgastzahlen von und nach Küllenhahn klagen muss, ist ein Skandal, und das entspricht nicht der versprochenen Transparenz.

Seilbahnfreies Wuppertal prüft alle Themen rund um die Seilbahnidee. Um Auswirkungen durch eine Seilbahn auf den ÖPNV ganzheitlich bewerten zu können, sind Fahrgastzahlen für die einzelnen Buslinien ein wichtiger Faktor.

Offensichtlich nehmen es die WSW mit Betriebsgeheimnissen nicht immer so genau. Geht es um andere Themen als um die Seilbahn, werden Fahrgastzahlen aus der Südstadt sogar in der lokalen Presse veröffentlicht, wie ein Artikel der Westdeutschen Zeitung am Mittwoch, den 20. April 2016 zeigt. Hier geht es um die Baustelle für die neue Fernwärmeleitung im Bereich Dürrweg und die Auswirkungen auf die dort fahrende Buslinie 613. Zitat:

Bei 1000 Ein- und Ausstiegen können wir nicht die ganze Linie dort herausnehmen.

Die Buslinie 613 führt vom Hauptbahnhof zum Schulzentrum Süd und ist damit eine der Linien, für die Fahrgastzahlen im Zusammenhang mit der Seilbahndiskussion interessant wären.

Rechtsgutachten: Pressekonferenz im Video

Im Februar dieses Jahres wurde durch Seilbahnfreies Wuppertal ein Rechtsgutachten vorgelegt. In diesem durch Privatpersonen finanzierten Gutachten wurde Dr. Jochen Heide von der Düsseldorfer Sozietät Patt – Fischer – Feuring – Senger beauftragt, Rechtsfragen rund um die Seilbahnidee in Wuppertal zu beleuchten. Auf einer Pressekonferenz am 11. Februar wurde die lokale Presse im Restaurant Schwarz über das Rechtsgutachten  informiert. Nun haben wir ein Video der gesamten Pressekonferenz auf unserem Youtube-Kanal veröffentlicht.

Im Download-Bereich unserer Website kann das Rechtsgutachten heruntergeladen werden. Auch steht an dieser Stelle die am Anfang durch Antonino Zeidler vorgestellte Broschüre als Download zur Verfügung.

Emirates Air Line schreibt rote Zahlen

Die Emirates Air Line in London wurde für die Olympischen Spiele gebaut und 2012 eingeweiht. Heute, etwa vier Jahre später, fährt die Seilbahn finanzielle Verluste ein. In einem Artikel auf der englischsprachigen Website arabianbusiness.com wird berichtet, dass sich die Verluste auf  50.000 britische Pfund pro Woche summieren. Das entspricht einem Verlust von 3,3 Millionen Euro (!) pro Jahr.

Weiter ist zu lesen, dass  die Auslastung der Emirates-Air Line deutlich hinter den Erwartungen zurück bleibt. Zwar werden in einem Jahr über eine Million Passagiere befördert. Das bedeutet allerdings laut arabianbusiness.com, dass im Schnitt weniger als 20.000 Passagiere pro Woche die Seilbahn nutzen.

Emirates Air Line in London. Sinnvolles Verkehrsmittel oder Millionengrab?
Emirates Air Line in London. Sinnvolles Verkehrsmittel oder Millionengrab?

Quelle des Bildes: Wikimedia Commons (Category: Emirates Air Line (cable car)), abgerufen am 17.03.2016

Die Frage, welche zwingend zu klären ist: Welche Auslastung hätte die Seilbahn in Wuppertal? Auch wenn man eine hohe  Auslastung zu den Stoßzeiten auf dem Teilstück zwischen Hauptbahnhof und Universität erwarten kann, so ist zwingend zu prüfen, mit welchen Fahrgast-Zahlen man über das komplette Jahr verteilt für die gesamte Strecke rechnen kann.
Ein ähnlich großer Verlust wie in London für eine ÖPNV-Seilbahn wäre in Wuppertal kaum zu stemmen. Hinzu kommt, dass die Seilbahn in London nicht in das Tarifsystem des öffentlichen Nahverkehrs der Stadt integriert ist. Ein anderes Beispiel hierfür ist die Seilbahn in Koblenz, wie wir an dieser Stelle bereits vor einigen Wochen berichteten. Selbst für Inhaber eines Ticket-Abos (ähnlich des Ticket 2000 des VRR) müssen für die Benutzung der Seilbahn draufzahlen. Eine Einzelne Fahrt kostet umgerechnet 5,80 € (4,20 € für Inhaber eines Ticket-Abos). In Wuppertal soll die Seilbahn komplett in das Tarifsystem integriert werden. Das bedeutet, auch Abo-Tickets oder Semestertickets hätten uneingeschränkt gültig wären. Die Einnahmen pro Fahrgast währen minimal.

Übrigens: Die Gesamtkosten für die Emirates Air Line sind während der Bauphase von 32 auf 77 Millionen Euro explodiert. Ein Vergleich mit der Seilbahnidee in Wuppertal: Keine Durchlaufstation, nur drei statt sechs Stützen, weniger und vor allem deutlich kleinere Seilbahnkabinen, eine um 1,7 Kilometer kürzere Strecke und mit einer Einseilumlaufbahn eine geringe technische Komplexität.

Nach Rechtsgutachten: Ergebnis der Umfrage aus der Wuppertaler Rundschau

Nachdem in der vergangenen Woche ausgiebig in der lokalen Presse über das Rechtsgutachten berichtet wurde, hat die Wuppertaler Rundschau im Anschluss eine weitere Online-Umfrage gestartet. Die Frage lautete:

Glauben Sie, dass das Seilbahnprojekt trotz des Rechtsgutachtens der Gegner noch eine Chance hat?

Abgestimmt haben 779 Teilnehmer. Wie auch in den letzten beiden Umfragen der Wuppertaler Rundschau zum Thema Seilbahn im September und Oktober des letzten Jahres ist das Ergebnis auch dieses Mal wieder eindeutig.

Umfrageergebnis aus der Wuppertaler Rundschau vom 17. Februar 2016
Umfrageergebnis aus der Wuppertaler Rundschau vom 17. Februar 2016

Das vollständige Rechtsgutachtenfinden finden Sie am Ende unseres Blogbeitrages vom 16. Februar. Eine umfassende Sammlung von Presseberichten zu diesem Thema finden Sie in unserem Pressespiegel.

Vorstellung des Rechtsgutachtens – Ankündigungen in der Presse

Nach den Informationsveranstaltungen der Wuppertaler Stadtwerke über die Planungen, eine Seilbahn in der Wuppertaler Südstadt zu bauen, haben Wuppertaler Privatpersonen ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die bisherige Berichterstattung zur Ankündigung des Gutachtens in der lokalen Presse:

Zunächst hat die „Westdeutsche Zeitung“ Wuppertal über das Rechtsgutachten berichtet. Auf der Titelseite der Ausgabe vom 20. Januar wies der kurze  Artikel „Seilbahngegner kündigen Rechtsgutachten an“ auf einen weiteren Bericht im Innenteil hin. Dieser nahm wiederum beinahe die gesamte Titelseite des Lokalteils ein. In „Stoppt Rechtsgutachten die Seilbahn?“ Wird ausführlich über die Ausgangslage des Gutachtens berichtet. Neben einer Info-Box über die Seilbahnpläne wurde die Seite durch den Kommentar „Seilbahn am dünnen Faden“ komplettiert.
Der gleiche Artikel ist auch auf der Website des Solinger Tageblatts mit der Überschrift „Gutachten könnte Seilbahn stoppen“ zu finden

In der vergangenen Woche berichtete auch die „Cronenberger Woche“ kurz über dieses Thema. Im Artikel „Seilbahn: Gegner stellen Gutachten vor“ wird das Rechtsgutachten angekündigt.

Auch Radio Wuppertal berichtete heute (Donnerstag, 11. Februar 2016) in den Lokalnachrichten zur vollen und halben Stunde über die Veröffentlichung. Diese Meldung wurde auch auf der Website des Radiosenders veröffentlicht.

Das Rechtsgutachten wurde heute der Wuppertaler Lokalpresse im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Einzelheiten daraus werden wir in kürze an dieser Stelle veröffentlichen.

Weitere aktuelle Pressemeldungen, Artikel und Leserbriefe rund um das Thema Seilbahn in Wuppertal finden Sie weiterhin in unserem Pressespiegel.

Grundsatzbeschluss erst 2016

In der vergangenen Woche hat die Wuppertaler FDP beantragt, einen Grundsatzbeschluss für den Bau der Seilbahn im Wuppertaler Stadtrat  bereits in der Sitzung am 14. Dezember 2015 durchzuführen. Der Antrag wurde vielfach in der lokalen Presse wiedergegeben, zum Beispiel in der Westdeutschen Zeitung am 03. Dezember.

Nun steht fest, dass der FDP-Antrag bis ins kommende Jahr zurück gestellt wurde. Das Thema steht nicht auf der Tagesordnung der Ratssitzung am 14. Dezember. Damit gilt weiterhin der bisher kommunizierte Zeitplan, wie er unter anderem in der Wuppertaler Rundschau am 12. Dezember beschrieben wurde: Im Februar bzw. März 2016 soll zunächst mit dem offiziellen politischen Planungsprozess begonnen werden. Ein Grundsatzbeschluss ist demnach erst im Herbst 2016 geplant.

Argumente aus dem Doppelinterview

Die Rundschau hat in ihrer Ausgabe vom 10. Oktober ein Doppelinterview zum Thema Seilbahn in Wuppertal veröffentlicht. Teilnehmer war neben Kai Koslowski (Seilbahnfreies Wuppertal) Herr Peter Vorsteher der Bürgerinitiative Pro Seilbahn Wuppertal. Er ist Gründungsmitglied dieser Initiative, Wuppertaler Ratsmitglied für die Grünen und Mitglied in der Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr. Im folgenden Text  gehen wir auf zwei der Argumente von Herrn Vorsteher und damit zu erwartenden Auswirkungen auf die Wuppertaler Südstadt ein.

1) Die Seilbahn ist eine Alternative für die Ausdünnung vieler Buslinien

Dieses Argument ist eher beunruhigend für die Bürger in der Wuppertaler Südstadt. Eine Ausdünnung des Busverkehrs aus finanziellen Gründen würde zwar die ganze Stadt betreffen, jedoch begründen die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) die Rentabilität des Seilbahnprojektes neben der Streichung der Uni- Busse auch mit einer Ausdünnung von Buslinien in der Südstadt. Heißt das, dass hier zweimal der Rotstift angesetzt wird? Wenn nicht, kann eine Ausdünnung der Buslinien nicht als zählbares Argument für die Seilbahn gewertet werden. Es würde ja sowieso gekürzt. Und muss die gesamte Stadt Wuppertal ein Stück ihrer Mobilität im ÖPNV einbüßen, damit ein einzelnes Vorzeigeprojekt realisiert werden kann?

2) Die Seilbahn als alternativer Verkehrsweg nach Schließung des Kiesbergtunnels

Laut Herrn Vorsteher ist es zu erwarten, dass die Cronenberger Straße weitere 15.000  Fahrzeuge nach der Schließung des Kiesbergtunnels zu verkraften hätte. Da scheint jeder alternative Verkehrsweg willkommen. Jedoch ist die Seilbahn nur eine Alternative für diejenigen, die auch vom Bereich Küllenhahn in den Bereich Döppersberg wollen. Alle anderen – beispielsweise Pendler aus der Südstadt in Richtung Westen (Vohwinkel, Solingen oder Düsseldorf) – können und werden diese Alternative als Ersatz für den Kiesbertunnel höchstwahrscheinlich nicht nutzen.
Eine Alternative wäre die Seilbahn für Personen mit dem Ziel Elberfelder Innenstadt. Die Anbindung an den neugestalteten Döppersberg und das nähere Umfeld (City-Arkaden oder das Factory-Outlet-Center) wären gut. Allerdings brauchen diejenigen, die sonst den Kiesbergtunnel für ihren Weg in die Innenstadt genommen hätten, einen guten Grund, um auf die Südhöhen zu fahren. Es müsste ein ausreichend großer und günstiger Parkraum zur Verfügung gestellt werden.
Es ist zu erwarten, dass die Busanbindung an der Bergstation aufgrund der in Punkt 1 angesprochenen Ausdünnung im Wuppertaler ÖPNV schlechter und damit unattraktiver sein wird als heute. Es wird also zu längeren Wartezeiten und volleren Fahrzeugen kommen.
Am Ende eines Massentransportmittels, welches die Seilbahn sicherlich ist, wird es auf jeden Fall zu einer hohen Nachfrage an Parkplätzen kommen. In folgendem Beispielbild haben wir ein Parkhaus mit 3.000 Plätzen auf drei Etagen simuliert.

Flächenverbrauch: 3.000 Parkplätze auf 3 Etagen
Flächenverbrauch: 3.000 Parkplätze auf 3 Etagen

Folgende Fragen müssen beantwortet werden:
Wo soll ein solcher Parkraum auf den Südhöhen nahe der Seilbahn entstehen? Wer soll das bezahlen? Und wie wird sicher gestellt, dass sich die Parksituation der Anwohner in der Nähe der Bergstation nicht verschlimmert?

Pressemitteilung 27.10.2015

Pressemitteilung zu „Stellungnahme zum Seilbahnstreit in Wuppertal und zu falschen Zitaten der Bürgerinitiative seilbahnfreies Wuppertal“ von Professor Dr. Monheim

Die Bürgerinitiative Seilbahnfreies Wuppertal e.V. wehrt sich entschieden gegen die Vorwürfe von Herrn Monheim, wir würden Zitate aus dem Zusammenhang reißen und falsch wiedergeben.

Die von uns verwendeten Zitate von Herrn Monheim sind korrekt mit Quellenangabe belegt und für jeden nachvollziehbar. Er schreibt dazu in seiner aktuellen Stellungnahme: “Meine aus einem Artikel im Stern entnommene Kritik bezog sich ausschließlich auf Trassierungsdetails und den dadurch provozierten Widerstand der Bürgerinitiative.“ Diese Trassierungsdetails, nämlich ob man ein System im urbanen Verkehrsraum realisiert, oder wie in Wuppertal geplant überwiegend Privatgrundstücke überfliegt, sind naturgemäß für die Bürger nicht „Details“, sondern von ausschlaggebender Wichtigkeit. Wir würden von Herrn Monheim erwarten, daß er zu seiner diesbezüglich auch andernorts öffentlich geäußerten Kritik am Wuppertaler Trassenverlauf und den in seinem Buch „Urbane Seilbahnen“ gegebenen Handlungsempfehlungen weiterhin steht, die bisher in Wuppertal nicht wirklich beachtet werden.

Darüber hinaus wurde Herr Monheim auch von unserer Seite selbstverständlich nie als Seilbahngegner dargestellt.

Über diese Kritik am Wuppertaler Projekt, aber auch über die Gesamtheit seiner Thesen zur „urbanen Seilbahn“ verweigern nicht wir die Diskussion. Wir haben bspw. im WZ-Online Forum die WZ dazu aufgefordert ein Expertenpanel öffentlich stattfinden zu lassen. Außerdem haben wir den Wuppertaler Stadtwerken mehrfach angeboten, gemeinsam eine Arbeitsgruppe zu gründen. Dies wurde bisher abgelehnt. Die WSW wollen nach eigener Aussage die Seilbahn entweder so wie jetzt geplant, oder eben gar nicht bauen. Seit Monaten gibt es von den WSW nur eine rudimentäre Vorstudie zur technischen Machbarkeit. Jede weitergehende Frage wird dem Bürger nicht beantwortet.

Seilbahnfreies-Wuppertal schließt sich der Aufforderung von Herrn Monheim an, zu einem konstruktiven Diskurs zu finden. Deshalb laden wir Herrn Monheim gerne zu einer Diskussion ein, um eine ganzheitliche Betrachtung der Seilbahn in Wuppertal durchzuführen.

Vorstand Seilbahnfreies Wuppertal e.V.