Bürgerstimmen / Leserbriefe

In den vergangenen Monaten gab es zahlreiche kritische Leserbriefe zum Thema Seilbahn. Die folgende Auswahl macht deutlich, dass viele Bürger aus ganz Wuppertal dieses Projekt ablehnen. Im folgenden Artikel lesen Sie Zitate aus Leserbriefen zum Thema Seilbahn. In unserem Pressespiegel haben wir darüber hinaus diverse Artikel zur Seilbahnidee gesammelt.

Weiterhin sei die Frage erlaubt, ob dem IHK-Verkehrsausschuss klar ist, dass der 50-Millionen-Traum nicht von den Stadtwerken, sondern von anderen bezahlt werden soll, unter anderem vom VRR, und bei erheblichem Wertverlust der Immobilien der darunter lebenden Bürger. Denen droht dazu noch, dass bei Realisierung ein erheblicher Verlust an Lebensqualität eintritt durch im 30-Sekunden-Takt über ihre Köpfe hinweg brummende Gondeln.

Jochen Haneforth, Leserbrief in der Westdeutschen Zeitung, 09. Oktober 2015

Wer jetzt durch den Kiesbergtunnel fährt, ob PKW oder LKW, der nimmt in Zukunft dann die Seilbahn? Wohl kaum. Durch die Seilbahn reduziert sich die Lärm- und Feinstaubbelastung jedenfalls nicht. Aus finanziellen Gründen werden viele Buslinien ausgedünnt werden müssen? Wieso ist dann Geld für ein Seilbahnprojekt da? (…) Ich halte die Seilbahn für eine spannende Idee, aber die Argumentation ist ärmlich.

Hubertus Goerke, Leserbrief in der Wuppertaler Rundschau, 17. Oktober 2015

Ich bin gegen diese Seilbahn, weil es in Wuppertal viele andere Probleme zu stemmen gilt, für die angeblich kein Geld da ist!

V. Bahlen, Leserbrief in der Westdeutschen Zeitung, 19. Oktober 2015

Und wenn ich mich richtig erinnere, soll der normale VRR-Fahrschein zur Fahrt berechtigen. Da werden sich die anderen Mitglieder im VRR freuen, wenn sie die Verluste der Seilbahn mit ausgleichen müssen. Verluste werden bekanntlich mit Preissteigerungen zum Teil kompensiert.

Jürgen Fritz, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 21.10.2015

Planungsrechtlich müssen Eigentümer überflogener Grundstücke zustimmen oder können grundsätzlich – bestehendes „erhebliches öffentliches Interesse“ vorausgesetzt – enteignet werden. Die Planfeststellungsbehörde muss gleichwohl prüfen, ob nicht mildere Mittel zur Verfügung stehen, um das ÖPNV-Angebot leistungsfähiger zu machen. (…) Alleine unter diesen Gesichtspunkten ist die Seilbahn in meinen Augen nicht genehmigungsfähig.

Norbert Bernhardt, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 28. Oktober 2015

Stellen Sie sich vor, Sie wollen nach Hause: Erst zum Bus / zur Schwebebahn laufen, dann am Döppersberg zur Seilbahn laufen, ein Stück damit fahren, oben auf Rigi Kulm aussteigen, zum Bus laufen, auf den Bus warten, und mit dem Bus endlich bis nach Hause fahren. Das Ganze mit Gepäck, Kinderwagen/Kindern im Schlepptau und bei Wuppertaler Wetter? Genau das wird von Cronenberg und Ronsdorf erwartet. (…) Für Touristen ist die Seilbahn auch keine Option, denn sie ist nichts Besonderes. Nur um mal Seilbahn zu fahren, steigen Touristen da nicht ein, da müssen sie schon ein interessanteres Ziel vorfinden.

Birte Berg, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 31. Oktober 2015

Die immer größer werdende Ablehung des Seilbahnprojektes zeigt einmal mehr das sinnlose Unterfangen der Befürworter.

Siegfried Wächter, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 28. November 2015

Bei jedem Besuch in meiner alten Heimat lese ich seit einigen Monaten Artikel für und gegen eine Seilbahn in Wuppertal. Insbesondere die Argumente der Befürworter bringen mich zum Kopfschüttteln. Eine Seilbahn auf die Südhöhen kann keinesfalls parallel fahrende Buslinien mit durchschnittlich 300 Metern Haltestellenabstand ersetzen. (…) Die Fahrgäste akteptieren es nicht, wenn sie statt heute umsteigefrei mit dem Bus gezwungen werden, zweimal umzusteigen, um vielleicht ein paar Minuten Fahrzeit zu sparen.

Rolf Mansfeld, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 17. Februar 2016

 „Ich frage mich immer wieder: Wem ist der Bau einer Drahtseilbahn von großem Nutzen? (…) Wir haben ein breit gefächertes Busnetz, das hier und da auch noch verbessert werden könnte – zum Beispiel verdichtete Fahrpläne statt nur einmal pro Stunde.“

Wolfgang Brauner, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 20. Februar 2016

Ein Seilbahnnetz durch Wuppertal ist die reinste Utopie. Ich glaube nicht, dass das dem Gemeinwohl entspricht. Warum? Weil es am 7. März heftig geschneit hat und der Verkehr stundenweise lahm lag. Das rechtfertigt nicht den Bau einer Seilbahn.

Christina Rontgen-Springorum, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundscha, 12. März 2016

Dieses Projekt ist unwirtschaftlich, ineffizient und unbezahlbar.

Siegfried Wächer, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 16. März 2016

Im Jahr 1962 gab es Überlegungen in der Stadt Wuppertal die Bundesgartenschau auszurichten. Standpunkte sollten die Hardt und die Barmar Anlagen sein. Als Verbindung zwischen Hardt und Barmer Anlagen sollte eine Seilbahn installiert werden. Aus Kostengründen wurde diese Idee dann sehr schnell wieder ad acta gelegt.

Hildegard Gensicke, Leserbrief in der Westdeutschen Zeitung, 22. März 2016

Die Seilbahnpläne erscheinen mir, auch mit der Verlängerung Richtung Cronenberg, als eine veraltete Technologie, die nicht die Beförderungsprobleme unserer Zeit löst. Die bisherige Planung als Beförderungssystem vom Hauptbahnhof zur Uni und zur Gesamtschule würde hauptsächlich zu den Stoßzeiten (von wochentags vielleicht vier Stunden) Sinn machen; außerhalb dieser Zeiten ist die Seilbahn ein überflüssiges Verkehrssystem.

Gunnar Matschulat, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 27. Juni 2016

Mehr oder weniger profitieren würden die Studenten des Campus Grifflenberg und einige Küllenhahner. Ist es das wirklich wert, dass ein Teil der Südstadt durch überfahrende Gondeln und das Setzten von bis zu 70 Meter hohen Masten verunstatltet wird? Das Quellgebiet der Hatzenbeck und das Tal als Grünzone und Naherholungsgebiet würden erheblich darunter leiden. Die dort befindliche Kleingartenanlage würde entwertet, denn wer möchte in unmittelbarer Nähe seiner Parzelle gerne einen Riesenmasten haben oder ständig auf Gondeln schauen müssen?

Horst W. Tüsselmann, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 27. Juni 2016