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Pressemitteilung: Studierendenparlament votiert für Seilbahn nachdem WSW ein Viertel der Uni-Busse kürzte

Seilbahn-Pressebild Wuppertal Küllenhahn
Seilbahn-Pressebild Wuppertal Küllenhahn

Mit knapper Mehrheit hat das Studierendenparlament für den Bau der teuersten Seilbahn der Welt in Wuppertal gestimmt, „um das momentane Chaos am Busbahnhof zu Stoßzeiten in Zukunft“ durch eine Verkürzung der Fahrzeit von 13 auf 3 Minuten ad acta zu legen, wie Juso-Sprecher Yannik Düringer erklärt. Die Juso-Hochschulgruppe lässt dabei außer Acht, dass die Seilbahn in der fünften Etage der Seilbahn-Talstation abfahren wird. Weiterhin werden erhebliche zusätzliche Fußwege auf dem Uni-Gelände zurückgelegt werden müssen, da die Mittelstation weitab der zentralen Uni-Einrichtungen an den Rand des Campus platziert wäre. 

Ein Vergleich zeigt, dass die Anreise mit der Seilbahn sogar länger dauern würde. Die Reisezeit mit dem UniExpress vom Hauptbahnhof zum Audimax wird bei etwa 14 Minuten liegen. Mit der Seilbahn würden es durch Treppensteigen oder Aufzugsfahrten in der Talstation, Einstiegs- und Fahrzeiten der Seilbahn sowie Fußwege auf dem Uni-Gelände 13 Minuten sein. Kommen Wartezeiten an der Seilbahn hinzu, ist die Busverbindung sogar schneller. Die Sinnhaftigkeit der Seilbahn ist damit weiterhin ungeklärt.

Das angesprochene „Chaos“ am Busbahnhof ist indes hausgemacht: Mit der Eröffnung des Busbahnhofs hat die WSW die Anzahl der Fahrten vormittags um ein Viertel reduziert. Die seltene Anbindung des Hauptbahnhofs durch die Uni Express-Busse rundet das negative Gesamtbild zusätzlich ab. Dabei schien das ÖPNV-Angebot vor Eröffnung des Busbahnhofs durchaus angemessen, standen besonders in der Spitzenzeit ausreichend Plätze in Bussen zur Verfügung. Durch eine Seilbahn wird das Angebot in der Spitze erheblich reduziert. Hier rächt es sich nun, dass andere Lösungen als die Seilbahn gar nicht in Betracht gezogen wurden.

Das Votum des Studierendenparlaments ist dabei auch ein Votum für weitere Streichungen des Busverkehrs in der Südstadt, die das ÖPNV-Angebot für die darauf angewiesenen Menschen nachhaltig schwächt. Es ist ein Votum für zusätzlichen Autoverkehr, der das fehlende ÖPNV-Angebot ausgleichen muss und die damit verbundenen zusätzlichen Schadstoff- und Lärmbelästigungen. Es ist ein Votum für höhere Gas- und Stromkosten, durch die weiter steigende Bau- und Betriebskosten finanziert werden müssen.

Infoblock:

Reisezeit und Platzangebot

Reisezeiten werden durch Hinweg, Warten, Fahren und Fußweg zum Ziel bestimmt. Fahrgäste sollen gemäß Seilbahnfreies Wuppertal beim Einstieg bis zur Abfahrt der Seilbahn 4 Minuten brauchen. Dazu kommen 3 Minuten Fahrzeit und 6 Minuten Fußweg bis zum Hörsaal. Zusammen ergibt dies 13 Minuten. Die Busanreise bedeutet 5 Minuten Fußweg zum Kleeblatt, 1 Minute Warten, 7 Minuten tatsächliche Fahrzeit und 1 Minute bis zum Hörsaal. Dies sind 14 Minuten.

Die Busse bieten über 4600 Plätze pro Stunde bei Nachfragespitzen an, die Seilbahn böte nur 3500 Plätze. Gemäß Seilbahnfreies Wuppertal in der Spitzenzeit kämen noch Wartezeiten bei der Seilbahn dazu.

Informationsabend in Barmen

Auch in Barmen halten wir einen Informationsabend ab. Genau wie in Elberfeld können Sie sich hier darüber informieren, warum NEIN die richtige Wahl zur Seilbahnfrage ist.

Donnerstag, 09. Mai 2019
19:00 Uhr
Veranstaltungssaal
Mühlenweg 41
42275 Wuppertal Barmen

Eintritt frei

Auch wenn Barmen weit weg scheint, so hätte die Seilbahn auch hier Auswirkungen. Wie ist der Zusammenhang zwischen Seilbahn und Energiekosten der WSW? Welche Risiken bestehen für den ÖPNV in ganz Wuppertal? Und warum würden durch die Seilbahn Straßen- und Treppensanierungen im gesamten Wuppertal ausgebremst? Wir geben an diesem Abend Antworten auf diese und weitere Fragen.

Infostand in vier Stadtteilen

Neben Informationsveranstaltungen sind wir in den nächsten Tagen mit unserem Infostand unterwegs. Wir Informieren, warum Nein die bessere Wahl zur Seilbahn ist. Wo werden Buslinien ausgedünnt? Wie ist der Zusammenhang zwischen Seilbahn und Energiekosten der WSW? Diese und weitere Fragen beantworten wir an unserem Infostand. Kommen Sie vorbei und informieren Sie sich.

Sie finden uns an den folgenden Standorten:

Samstag: 20. April, 10 bis 14 Uhr
Wuppertal Ronsdorf
Lüttringhauser Straße 16-19

Samstag: 27. April, 10 bis 14 Uhr
Wuppertal Vohwinkel
Bahnstraße, Vor dem Lienhardplatz

Dienstag: 30. April, 10 bis 14 Uhr
Wuppertal Barmen
Johannis-Rau-Platz, gegenüber der Parfümerie

Samstag: 04. Mai, 10 bis 14 Uhr
Wuppertal Elberfeld
Alte Freiheit, gegenüber City Arkaden

Informationsabend in Elberfeld

Die Bürgerbefragung zur Seilbahn steht bevor. Anfang Mai werden die Wahlzettel zur Seilbahn an jeden Wuppertaler ab 16 Jahren verschickt. Seilbahnfreies Wuppertal sagt: Nein ist die bessere Wahl! Aber warum eigentlich? Wir geben Ihnen die Möglichkeit, sich persönlich zu informieren. Wir laden zum ersten Informationsabend ein.

Montag, 29. April 2019
19:00 Uhr
Alte Feuerwache
Gathe 6

42107 Wuppertal-Elberfeld
Eintritt frei

Erfahren Sie an diesem Abend…

  • welche negativen Auswirkungen die Seilbahn auf den Wuppertaler ÖPNV hätte
  • warum die Realisierbarkeit der Seilbahnaus rechtlicher Sicht unwahrscheinlich ist.
  • wie sich die Seilbahn negativ auf die Wuppertaler Wasser- Strom- und Gaspreise auswirken wird
  • Warum NEIN zur Seilbahn die bessere Wahl ist

Zehn Jahre Rittner Seilbahn

Im Mai diesen Jahres wird die Rittner Seilbahn in Bozen (Südtirol)zehn Jahre alt. Davon stand sie insgesamt ein Jahr still.

Eigene Aufnahme der Rittner Seilbahn in Bozen (Südtirol)

Heute enden Wartungsarbeiten an der Rittner Seilbahn. Fast drei Wochen war die Seilbahn nicht in Betrieb. Laut Südtirol News standen „nach 10 Jahren etwas umfangreichere Revisionsarbeiten an„.

Zwei mal im Jahr fallen an der Rittner Seilbahn Wartungs- und Revisionsarbeiten an. Im Jahr fällt die Bahn dadurch vier bis sechs Wochen aus – je nach Umfang der Arbeiten. In zehn Jahren Betriebszeit summiert sich der Ausfall auf insgesamt ein Jahr.

Wartungs-und Revisionsarbeiten werden den Planungen der Wuppertaler Seilbahn nicht berücksichtigt. Man geht von unrealistischen 365 Tagen Betriebszeit pro Jahr aus. Das lässt sich beispielsweise in der Nutzen-Kosten-Untersuchung für die Seilbahn ablesen, die durch Spiekermann Consulting 2017 für die Wuppertaler Stadtwerke angefertigt wurde. Hier heißt es (Seite 9):

Dem Mitfall wird zugrunde gelegt, dass die Seilbahn täglich zwischen 6 und 22 Uhr verkehrt.

Zeiten für Wartungs- und Revisionsarbeiten, die noch in der Vorstudie zur technischen Machbarkeit der Seilbahn (Ingenieurbüro Schweiger, 2015, Seite 79) genannt wurden, werden im weiteren Planungsverlauf ignoriert. Ausfallzeiten der Seilbahn bedeuten einen schlechteren Nutzen-Kosten-Faktor und zusätzliche Kosten für einen Seilbahn-Ersatzverkehr.

Seilbahnlärm

Rattern und Brummen – eine Seilbahn verursacht viel Lärm. Im Rahmen einer privaten Reise haben Vereinsmitglieder einen Eindruck von Seilbahnlärm bekommen und in einem kurzen Video festgehalten. Das Video wurde an der Talstation der Gondelbahn Laurin I in Welschnofen in Südtirol aufgenommen. Machen Sie sich in diesem Video selbst ein Bild davon, wie laut eine Seilbahn ist.

„Ein Verkehrsmittel von Gestern“

Viele Wuppertaler Bürger stellen sich die Frage nach dem Sinn der Seilbahn in Wuppertal. Sie machen sich Gedanken über die Auswirkungen auf Umwelt, Anwohner oder ÖPNV. Auch in den vergangenen Monaten gab es eine Vielzahl an kritischen Leserbriefen zur Seilbahn. Wir haben an dieser Stelle einige Ausschnitte zusammen gestellt.

„Die Anwohner aber bekommen Stahlmasten und Stahlseile vor Wohn- und Schlafzimmerfenster, vor Balkone und Terrassen gesetzt – mit Aussicht auf Kabinen mit schleifenden, knatternden, quietschenden Geräuschen.“
S. Eils, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 21.03.2018

„Das Überschweben der Gondeln im Minutentakt ist den darunter liegenden Wohneinheiten nicht zuzumuten und würde eine Wertminderung der Grundstücke zur Folge haben.“
Hans-Ulrich Groß, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 28.03.2018

„Ja zur Seilbahn. Wenn sie bis zum Schwimmbad Neuenhof verlängert wird, und wenn in der, auf der kleinen Höhe geplanten Forensik-Bebauung, ausreichend Räume für die an dieser Umweltschändung Verantwortlichen vorgehalten werden.“
Reiner Schroer, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 22.08.2018

„Ein Seilbahnbau würde das so genannte „strukturelle Defizit“ des ÖPNV im Jahresabschluss der WSW, das bereits heute über 50 Millionen Euro (!) beträgt, noch einmal rasant in die Höhe schnellen lassen. Und als Haupteigentümerin der WSW kommt dann wieder die Stadt Wuppertal ins Spiel und damit alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, die die Verluste über höhere Energiepreise, steigende Kosten im ÖPNV, reduzierten Service bei städtischen Einrichtungen und und und bezahlen müssen.“
Dirk Larisch, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 26.11.2016

„Die Südstädter würden dann nicht nur unter schwebenden Lasten leben, sondern auch massive ÖPNV-Kürzungen hinnehmen müssen.“
Annika Bork, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 24.12.2018

„Die Stadtwerke bezahlen die Seilbahn mit der Stilllegung von Bussen.“
Wilfried Kauhaus, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 19.01.2019

„Die Schwebebahn war 1900 bei ihrer Einweihung absolutes Hightech. Eine Seilbahn dagegen ist ein Verkehrsmittel von gestern. Kein Unternehmer wird nach Wuppertal kommen, um die Seilbahn zu bewundern.“
Hartmut Stiller, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 25.02.2019

Alle hier genannten Leserbriefe sowie Meldungen zum Seilbahnprojekt in den Wuppertaler Lokalmedien finden sie in unserem Pressespiegel.

Jahreshauptversammlung 2019

Wir laden herzlich zur diesjährigen Jahreshauptversammlung ein. Die Einladung richtet sich nicht nur an unsere Mitglieder, sondern analle interessierten Bürgerinnen und Bürger.

Die Ratsmehrheit der Fraktionen von CDU, Grünen, Linken, FDP und AfW werden am 25.02.2019 den Antrag einbringen, am 26.05.2018, also in ca. 3 Monaten, alle Wuppertaler Bürger über die Frage

Sind Sie für den Bau einer Seilbahn vom Döppersberg über die Universität bis zum Küllenhahn?

mit Ja oder Nein abstimmen zu lassen. Wir gehen davon aus, dass die Ratsmehrheit am kommenden Montag für diese Vorgehensweise stimmt.

Unsere diesjährige  Jahreshauptversammlung hat vor diesem Hintergrund eine ganz besondere Bedeutung bekommen. Die Entscheidung über die Fortführung des Projekts wird dann nicht mehr in der Hand der politischen Parteien, sondern in der Hand der Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger liegen.

Termin:
Dienstag, den 26.02.2019 ,ab 19:00 Uhr
im WTEC-Technologiezentrum Wuppertal
Lise-Meitner-Str. 1-13
im großen Tagungsraum in Haus 2
gegenüber Aptiv (ehemals Delphi)






3S-Seilbahnstationen am Döppersberg (6)

3S Gaislachkogel-Bahn in Sölden

Als vorläufig letztes Gebäude wollen wir die Talstation der Gaislachkogel-Bahn in Sölden vorstellen. Diese Station hat eine Länge von fast 50 Metern. Es ist daher wenig überraschend, dass auch diese Station weit in den Bahnhofsvorplatz ragen würde.

Die Talstation in der GoogleEarth-Ansicht:

Und hier die gleiche Station auf die Verhältnisse am Döppersberg übertragen:

Die Gailachkogel-Bahn ist übrigens im James Bond Film „Spectre“ zu sehen.  Im Gegensatz zu „Moonraker“ wurde das Seil hier aber nicht durchgebissen.

Alle vorgestellte Bahnen:

Teil 1: Pardatschgratbahn
Teil 2: Eisgratbahn
Teil 3: Rittner-Bahn
Teil 4: Koblenz
Teil 5: Penkenbahn
Teil 6: Gaislachkogel-Bahn

Wartungsarbeiten an Rittner Seilbahn

Am heutigen Montag, den 12. November 2018, beginnen an der Rittner Seilbahn in Bozen Intstandhaltungsarbeiten und die Revision. Bis Freitag, den 23. November wird der Fahrbetrieb der Bahn eingestellt.

Zusammen mit der Wartungspause im März gab es in diesem Jahr an insgesamt 28 Tagen keinen Fahrbetrieb.

Rittner Seilbahn in Bozen: 2018 insgesamt 28 Tage ohne Fahrbetrieb

Im vergangenen Jahr summierten sich die Tage ohne Fahrbetrieb aufgrund aufwendiger Arbeiten (Tragseile versetzen) sogar auf insgesamt 46 Tage.

Nahezu alle bestehenden Dreiseilumlaufbahnen werden touristisch genutzt. Sie dienen als Zubringer für Ski- und Wandergebiete. Dementsprechend werden Wartungs- und Revisionsarbeiten im Frühjahr oder im Herbst erledigt, wenn die Bahnen nicht benötigt werden. Die Rittner Seilbahn stellt einen Sonderfall bei den Dreiseilumlaufbahnen dar. Sie gehört zum Verkehrsverbund Südtirol. Tage ohne Fahrbetrieb werden im Vorfeld vom Verkehrsverbund angegeben und zeigen den zeitlichen Aufwand, der sich hinter Instandhaltung und Revision einer solchen Seilbahn verbirgt.

Die Ausfallzeiten der Rittner Seilbahn bestätigen nicht die für Wuppertal gemachten Angaben.  In den bisher veröffentlichten Studien werden lediglich sechs bis zehn Tage pro Jahr genannt.