Grundsatzbeschluss erst 2016

In der vergangenen Woche hat die Wuppertaler FDP beantragt, einen Grundsatzbeschluss für den Bau der Seilbahn im Wuppertaler Stadtrat  bereits in der Sitzung am 14. Dezember 2015 durchzuführen. Der Antrag wurde vielfach in der lokalen Presse wiedergegeben, zum Beispiel in der Westdeutschen Zeitung am 03. Dezember.

Nun steht fest, dass der FDP-Antrag bis ins kommende Jahr zurück gestellt wurde. Das Thema steht nicht auf der Tagesordnung der Ratssitzung am 14. Dezember. Damit gilt weiterhin der bisher kommunizierte Zeitplan, wie er unter anderem in der Wuppertaler Rundschau am 12. Dezember beschrieben wurde: Im Februar bzw. März 2016 soll zunächst mit dem offiziellen politischen Planungsprozess begonnen werden. Ein Grundsatzbeschluss ist demnach erst im Herbst 2016 geplant.

Baukosten

In den letzten Tagen war es schon deutlich zu spüren. Die niedrigen Temperaturen kündigen endgültig den Winter an. In den kommenden Wochen werden die Skigebiete in den Alpen wieder öffnen. Einige Betreiber nehmen dabei auch neu gebaute Seilbahnen in Betrieb. Ein Beispiel ist das Skigebiet in Mayrhofen im österreichischen Zillertal.

Als Hauptzubringer für das Skigebiet wird die neue Penkenbahn im Dezember dieses Jahres eröffnet. Es handelt sich hier um eine Dreiseilumlaufbahn und ist damit der gleiche Seilbahntyp, der in Wuppertal im Gespräch ist. Die Herstellerfirma der Bahn ist Doppelmayr, welche auch die Seilbahn in Koblenz gebaut hat. Als Baukosten für die Penkenbahn werden knapp 50 Millionen Euro angegeben.

In der folgenden Tabelle wird die Penkenbahn mit der Seilbahnidee in Wuppertal verglichen:

Vergleich der Penkenbahn mit der Seilbahnidee in Wuppertal
Vergleich der Penkenbahn mit der Seilbahnidee in Wuppertal

Der Vergleich lässt die in der Vorstudie zur technischen Machbarkeit angegebenen Kosten für eine Dreiseilumlaufbahn in Wuppertal von 51 Millionen Euro sehr unrealistisch erscheinen. In Mayrhofen gibt es keine Mittelstation. Allein diese Position wird in Wuppertal mit 10 Millionen Euro berechnet. Die Penkenbahn hat kleinere und weniger Gondeln. Darüber hinaus kommt sie mit drei Stützen aus, die bei weitem nicht die Höhe der notwendigen Stützen in Wuppertal erreichen (siehe Bilder im Bautagebuch auf der Website der Mayrhofner Bergbahnen)

 

Eigene Aufnahme: Modell der Stütze 2 im Mobi-Center Elberfeld
Eigene Aufnahme: Modell der Stütze 2 im Mobi-Center Elberfeld

Eine Dreiseilumlaufbahn mit sechs Stützen ist die Pardatschgratbahn in Ischgl, 2014 von Doppelmayr fertiggestellt.  Hier betragen die Gesamtbaukosten 70 Millionen Euro. Und auch hier gibt es keine Mittelstation und weniger Gondeln (31 Stück / Kapazität 28 Personen pro Gondel).

Der Vergleich mit kürzlich gebauten Dreiseilumlaufbahnen  zeigt, dass die Gesamtbaukosten deutlich höher zu erwarten sind, als in der Vorstudie zur technischen Machbarkeit angeben.