Zusammen mit der Wartungspause im März gab es in diesem Jahr an insgesamt 28 Tagen keinen Fahrbetrieb.
Im vergangenen Jahr summierten sich die Tage ohne Fahrbetrieb aufgrund aufwendiger Arbeiten (Tragseile versetzen) sogar auf insgesamt 46 Tage.
Nahezu alle bestehenden Dreiseilumlaufbahnen werden touristisch genutzt. Sie dienen als Zubringer für Ski- und Wandergebiete. Dementsprechend werden Wartungs- und Revisionsarbeiten im Frühjahr oder im Herbst erledigt, wenn die Bahnen nicht benötigt werden. Die Rittner Seilbahn stellt einen Sonderfall bei den Dreiseilumlaufbahnen dar. Sie gehört zum Verkehrsverbund Südtirol. Tage ohne Fahrbetrieb werden im Vorfeld vom Verkehrsverbund angegeben und zeigen den zeitlichen Aufwand, der sich hinter Instandhaltung und Revision einer solchen Seilbahn verbirgt.
Die Ausfallzeiten der Rittner Seilbahn bestätigen nicht die für Wuppertal gemachten Angaben. In den bisher veröffentlichten Studien werden lediglich sechs bis zehn Tage pro Jahr genannt.
Jedes Jahr wird die Rittner Seilbahn zwei mal pro Jahr aufgrund von Wartungs- und Revisionsarbeiten stillgelegt. In diesem Frühjahr wurde an der Anlage knapp fünf Wochen bzw. an 34 Tagen an der Anlage gearbeitet. Ab heute ist die Seilbahn wieder im Betrieb.
Die Rittner Seilbahn ist eine der wenigen Anlagen, die vollständig in ein ÖPNV-Netz eingebunden sind. Unter anderem informieren lokale Zeitungen über geplante Stillstände der Anlage. Wie bereits in vergangenen Blogartikeln berichtet, steht die Rittner Seilbahn zweimal im Jahr aufgrund von Wartungs- und Revisionsarbeiten für mindestens jeweils zwei Wochen still. Die letzte Revisionspause erfolgte im November 2016.
Die Rittner Seilbahn ist eine Dreiseilumlaufbahn, also die Bauart, die auch in Wuppertal vorgeschlagen wurde.
Alle paar Jahre stehen längere Revisionsarbeiten (vier Wochen oder länger) an. Dann wird direkt an den Seilen gearbeitet. Unter anderem müssen die Tragseile verschoben werden, damit sie sich gleichmäßig abnutzen.
Im Gegensatz zu vier bis sechs Wochen Anlagenstillstand im Jahr aufgrund von Wartungs- und Revisionsarbeiten geht man in der Vorstudie zur technischen Machbarkeit für die Seilbahn in Wuppertal von sechs bis zehn Tagen pro Jahr aus. In der standardisierten Bewertung, die am vergangenen Montag von der Stadt Wuppertal veröffentlicht wurde, werden gar keine geplanten Stillstände berücksichtigt.
Am heutigen Montag, den 14. November beginnen wieder Wartungsarbeiten an der Rittner Seilbahn in Bozen. Bis einschließlich Donnerstag, den 24. November wird die Bahn nicht fahren. Es wird ein Busersatzverkehr eingerichtet.
Es handelt sich bereits um die zweite jährliche Betriebseinstellung der Bahn. Bereits im ersten Halbjahr gab es eine Revision im Zeitraum zwischen dem 29. Februar und 13. März. Damit summiert sich der Betriebsstillstand der Bahn aufgrund Revisions- und Wartungsarbeiten im Jahr 2016 auf 25 Kalendertage.
Bei den Planungen für die Seilbahn in Wuppertal wurden bisher keine Kosten für Revisions- und Wartungsarbeiten beziehungsweise für einen Ersatzverkehr in der Auflistung der Betriebskosten berücksichtigt. Darüber hinaus wurde noch kein Zeitraum genannt, wann solche Arbeiten in Wuppertal durchgeführt werden könnten. Die Vorstudie zur technischen Machbarkeit (Ingenieurbüro Schweiger) aus dem Jahr 2015 nennt eine Dauer für Wartungs- und Revisionsarbeiten von 6-10 Kalendertagen. Das ist eine große Abweichung zu real bestehenden Anlagen.
Die Rittner Seilbahn ist eine Dreiseilumlaufbahn (3S-Bahn). Dieser Seilbahntyp ist auch in Wuppertal im Gespräch. Die Anlage in Bozen ist als einzige Dreiseilumlaufbahn in einem ÖPNV-Verkehrsverbund integriert.
Der Ausfall der Wuppertaler Schwebebahn am vergangenen Wochenende (ab Samstag) zeigt deutlich, dass spurgebundene Transportmittel einen großen Nachteil haben: bei Störungen fällt das ganze System aus. Wie Radio Wuppertal in den Lokalnachrichten vergangenem Sonntag , den 21. August berichtete, war der Grund des Ausfalls „ein schwerwiegender Defekt an der Weiche“. Weiter hieß es am Montag, den 22. August in den Lokalnachrichten von Radio Wuppertal:
Die Schwebebahn wird heute voraussichtlich den ganzen Tag nicht fahren. Die Steuerung der Weiche in Oberbarmen ist kaputt. Die Stadtwerke gehen von einemSoftware-Fehler aus, den nur die Herstellerfirma beheben kann. WSW-Mitarbeiter sind daran gescheitert.
Während der gesamten Ausfallzeit von Samstag bis Montag Abend wurden Ersatzbusse als eingesetzt. Auch die Seilbahn in Wuppertal wäre ein Spurgebundenes System. Vereinzelt kommen technische Defekte vor. Wie die Rhein Zeitung in einem Artikel von 2011 schreibt, gab es beispielsweise bei der Dreiseilumlaufbahn in Koblenz während der Bundesgartenschau 2011 zwei Defekte kurz hintereinander.
Nur wenige Tage nach dem Defekt an einem Fördermotor hat es erneut eine Panne an der Buga-Seilbahn gegeben. Am späten Samstagnachmittag musste die Bahn während der Beförderung von Fahrgästen für mehrere Minuten gestoppt und anschließend im Notbetrieb leergefahren werden.
Schwerwiegender als technische Defekte sind bei Seilbahnen allerdings wetterbedingte Ausfälle und Revisionsarbeiten. Im weiteren Planungsprozess muss zwingend geklärt werden, inwiefern Busse als Ersatzverkehr bei Ausfällen bereit gestellt werden müssen, um die Anbindung der Universität und der Südhöhen sicher zu stellen.
In unserem Pressespiegel sind Meldungen aus den Lokalnachrichten von Radio Wuppertal zum Thema Schwebebahnausfall zu finden.
Am 07. August hat wurde in der Westdeutschen Zeitung (WZ) ein Leserbrief von Axel Sindram (ProBahn) veröffentlicht. Darin geht er unter Anderem davon aus, dass die Seilbahn in Wuppertal 365 Tage im Jahr zur Verfügung stehen würde. Bei dieser Aussage wurde jedoch nicht beachtet, dass es geplante Stillstandszeiten für die Revision (technische Überprüfung) und Instandhaltung der Bahn geben muss. In der Vorstudie zur technischen Machbarkeit, welche von den WSW im Mai dieses Jahres veröffentlicht wurde, werden zwei mal drei bis fünf Tage genannt.
Ein Vergleich mit der Rittner Seilbahn bezüglich der genannten Zeiten ist überraschend. Die Anlage verbindet Bozen mit Oberbozen ist in den lokalen Verkehrsverbund integriert, wie es in Wuppertal der Fall wäre. Sie befördert nicht nur Touristen, sondern ist auch für Anwohner des gesamten Rittner-Plateaus ein wichtiger Zubringer in die Bozener Innenstadt . Ein Bedarf für Fahrten mit der Seilbahn ist somit das ganze Jahr über gegeben. Ausfallzeiten fallen direkt auf.
Die Rittner Seilbahn ist eine Dreiseilumlaufbahn und damit derselbe Seilbahntyp, der in der Vorstudie zur technischen Machbarkeit favorisiert wurde. Beide Anlagen wären sicherlich nicht in allen Einzelheiten vergleichbar und damit würde auch die Dauer der Revisions- und Instandhaltungsarbeiten etwas variieren. Die Bahn in Wuppertal wäre kürzer und hätte eine Stütze weniger. Es müsste jedoch eine zusätzliche Mittelstation, die fünf- bis sechsfache Menge an Gondeln sowie eine Garage gewartet und geprüft werden.
Doch es gibt noch auch weitere geplante Ausfallzeiten. Wer die Seilbahn in Bozen persönlich besucht, stößt auf Hinweisschilder, dass es eine monatliche Überprüfung der Anlage gibt. Dafür steht die Bahn zusätzlich über zwei Stunden am ersten Montag jeden Monats still.
Fazit:
Es steht also Fest, dass es geplante Stillstandszeiten geben wird. Die Angaben aus Bozen weisen darauf hin, dass diese Stillstandszeiten länger sein werden, als in der Vorstudie zur technischen Machbarkeit angegeben. Und in dieser Zeit muss ein Busersatzverkehr eingerichtet werden.
Wuppertal braucht keine Seilbahn.
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