3S Rittner-Bahn (Bozen, Italien)
Die Rittner-Bahn wurde als Ersatz für eine Pendelbahn im Jahr 2009 in Bozen eröffnet. Sie gilt als erste 3S-Seilbahn des Herstellers Leitner. Sie hat eine maximale Förderkapazität von 720 Personen/Stunde. Die Kabinen verfügen jeweils über 24 Sitz- und 11 Stehplätze.
Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Seilbahnstationen weist die Rittner-Bahn eine relativ kompakte Bauweise auf. Die Talstation ist nur ca. 30 Meter lang.
Trotz dieser kompakten Bauweise würde auch diese Station in den Bahnhofsvorplatz hineinragen. Allerdings mussten die Konstrukteure dafür zu einem Trick greifen, der die Förderkapazität extrem einschränkt.
In der Seilbahnstation steht jeweils eine Kabine in Wartestellung. Sobald eine andere Kabine einfahren will, wird die Seilgeschwindigkeit im gesamten System von 25 km/h auf 10 km/h herabgesetzt. Dadurch können die Beschleunigungs- und Abbremswege in der Station stark verkürzt werden.
Offenbar war man durch das kleine Baufeld der alten Pendelbahn-Station zu dieser besonderen Art des 3S-Seilbahnbetriebs gezwungen.
Eine solche Technik ist aber für Wuppertal kaum vorstellbar: Die Förderkapazität müsste dazu extrem verringert, der Gondelabstand deutlich vergrößert werden. werden. Ein gleichmäßiger Umlauf mit hoher Seilgeschwindigkeit ist nicht mehr möglich.Erläuterung des Beschleunigungs- / Abbremsprinzip; Quelle: http://www.funivie.org
Die Firma Leitner hat das Prinzip in einem Video anschaulich erläutert. Auch die Seite http://www.funivie.org/pagine/cantieri/2008/3s_bolzano_renon/index.htm enthält hierzu noch weitere, sehr detaillierte Hintergrundinformationen.
Das Beispiel der Rittner-Bahn zeigt damit ebenfalls, dass eine echte 3S-Umlaufbahn wie sie für Wuppertal vorgesehen ist, ein deutlich längeres Baufeld benötigt.
Alle vorgestellte Bahnen:
Teil 1: Pardatschgratbahn
Teil 2: Eisgratbahn
Teil 3: Rittner-Bahn
Teil 4: Koblenz
Teil 5: Penkenbahn
Teil 6: Gaislachkogel-Bahn