Viel Kritik in Leserbriefen

Seit der Veröffentlichung der Nutzen-Kosten-Untersuchung zusammen mit einem Beschlussvorschlag zur Seilbahn Anfang April findet man in der lokalen Presse größtenteils kritische Leserbriefe zum Thema Seilbahn. Wir haben nachfolgend Zitate aus Leserbriefen aus den vergangenen zwei Monaten zusammengestellt.

„Zahlen sind erstunken und erlogen“ – mit diesen drastischen Worten wurde offensichtlich anlässlich der Mitgliederversammlung der „Seilbahngegner“ auf die Faktenlage zu den Planungen einer Seilbahn in Wuppertal hingewiesen. Als Bürgerin und Steuerzahlerin erwarte ich, dass Pro und Contra eines solchen Projektes von den Ratsmitgliedern im Vorfeld einer solchen Entscheidung umfassend abgewogen werden. Wenn ich mir jedoch die Website „Seilbahn 2025“ ansehe, für die die Stadt Wuppertal mitverantwortlich ist, wird jedoch subtil ein rosiges Bild von diesem Vorhaben gezeichnet.

Beate Wollenweber, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 05.04.2017

Wo ist denn die Flexibilität der geplanten Seilbahn mit ihren lächerlichen drei Haltestellen? Wacht aus eurer Tourismusromantik auf: Es geht einzig um „Kostenoptimierung zu Lasten der Bürger.

Karsten Huhn, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 19.04.2017

Der Stadtrat sollte sich bei einer Entscheidung (…) vor Augen halten, dass die WSW kein wohltätiger Verein sind und knallhart unternehmerisch rechnen und demnach Profit einfahren wollen. (…) Der noch fällige Eigenanteil von läppischen 15 Prozent hat sich für die WSW durch Buslinien, welche anschließend ausgedünnt, Taktzeiten verlängert oder sogar fortfallen, zum Nachteil der dort wohnenden Bürger in wenigen Jahren amortisiert und schwemmt danach Geld in die Kasse der WSW mit finanzieller Hilfe des Landes.
Ich hoffe nur, dass unser Stadtrat auf diese Profitrechnung der WSW nicht hereinfällt, unter dem Deckmantel „Seilbahn für Wuppertal“ und gegen die Seilbahn stimmt.

Reinhard Gervers, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 19.04.2017

Wir brauchen keine Seilbahn in Wuppertal. Was wir wohl brauchen, sind Straßen, die in Ordnung sind, ebenso Brücken sowie Treppen, die nicht marode sind und einen ÖPNV, der nicht weiter ausgedünnt wird und nur bis Beyenburg-Mitte fährt.

Bardo Reinke, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung 19.04.2017

Eine Seilbahn braucht Wuppertal nicht, sie ist völlig unnötig.

Ute Schölle, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 03.05.2017

So haben insbesondere die Cronenberger das Vergnügen, statt bequemer und schneller Direktverbindungen in die City künftig am Schulzentrum Süd umzusteigen und bei Wind und Wetter auf die nächste Seilbahn warten zu dürfen. Wer kann, wird daher demnächst mit dem PKW in die City fahren oder sich von vornherein nach Solingen oder Remscheid orientieren.

Jürgen Zischke, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 03.05.2017

Im Beratungsbedarf der Ratsfraktionen zur Seilbahn geht es nur noch darum, wie ein gescheitertes Projekt gegen jede Vernunft doch noch durchzusetzen ist.

Detlef Hinz, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 03.05.2017

Im Gutachten wird auch die Linie 623 aufgeführt, deren Takt zwischen Hauptbahnhof und Villa Media auf 30 Minuten verschlechtert werden soll. Die Linie hat aber für die Seilbahn keinerlei Bedeutung und gehört nicht in die Bewertung.
In der Vorlage für den Stadtrat ist ein Reisezeitvergleich der Seilbahn mit verschiedenen Buslinien aufgeführt, der jedoch am Hauptbahnhof endet. Dass aber Fahrgäste die Innenstadt oder Stadtteile darüber hinaus erreichen wollen und deshalb umsteigen müssen, wird nicht erwähnt, ist aber eine signifikante Reisezeitverlängerung.

Bruno Wortmann, Leserbrief in der Wuppertaler Rundschau, 06.05.2017

Ich wohne übrigens nicht im Bereich der geplanten Seilbahn und bin dennoch dagegen, da ich von deren Nutzen für die Allgemeinheit nicht überzeugt bin.

Frank Erlenkötter, Leserbrief in der Wuppertaler Rundschau, 10.05.2017

Enteignungen von Flächen, Grundstücksentwertungen und Lärmbelästigung, Baumfällungen, um nur einiges zu nennen – da erscheint mir die Seilbahn wie jetzt geplant zum Nachteil unserer Bürger, also selbst, wenn sie gar nichts kostet.

Eva Held, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 15.05.2017

Warum streitet man sich um eine Seilbahn, obwohl es viele Probleme gibt, für die kein Geld zur Verfügung steht? Kitas, marode Straßen, Schulsanierungen, ekelerregende oder geschlossene öffentliche Toiletten sowie nicht einmal eine Behindertentoilette in einer 350.000-Einwohner-Stadt.

Hans Mockrowski, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 20.05.2017

Eine Seilbahn in der Elberfelder Südstadt ist aus folgenden Gründen nicht erforderlich: Für den Bau besteht nur ein sehr geringes öffentliches Interesse. Die Südstadt ist mit dem öffentlichen Nahverkehr gut versorgt. Eine durch Kosteneinsparung beabsichtigte Einschränkung des Nahverkehrs würde für die Anlieger der Wohnstraßen große Nachteile bringen.

Hans-Ulrich Groß, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 22.05.2017

Aus meiner Sicht ist eine Seilbahn für die Elberfelder Südstadt für niemand von Nutzen. Die Studenten laufen jetzt in fünf Minuten vom Hauptbahnhof zur Bushaltestelle an der Blücherbrücke, um wenige Minuten später mitten im Unigelände anzukommen. Mit der Seilbahn geht es nicht schneller. Sowie die Studenten eine Veranstaltung am Campus Freudenberg haben, können sie nur mit dem Bus dorthin kommen. Der würde in Zukunft im Gegensatz zu jetzt nur selten fahren, da der Busfahrplan ja ausgedünnt wäre zugunsten der Seilbahn.

Monika Brockhaus, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 22.05.2017

Ein in den öffentlichen Nahverkehr integriertes Verkehrsmittel wie die geplante Seilbahn muss von 5 Uhr früh bis 0 Uhr nachts zuverlässig funktionieren. Diese Notwendigkeit ist für eine Seilbahn jedoch niemals gegeben. Stillstände sind vorprogrammiert (…).

Berthold Scherber, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 22.05.2017

Mir fehlt eine Aussage der Stadtwerke zum Betrieb bei schlechtem Wetter. Laut einigen Seilbahnbetreibern im Gebirge ist eine Einschränkung der Geschwindigkeit ab Windstärke 6 gegeben.
Eine Einstellung des Betriebes sollte ab Windstärke 8 und bei Gewitter erfolgen – so soll eine Vorschrift in vielen Ländern Europas bestehen.

Klaus-Jürgen-Werner, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 24.05.2017

Die Seilbahn betrifft mich nicht, denn ich wohne im schönen Wuppertaler Osten. Aber Verschwendung von Steuergeldern, die betrifft uns alle.

Birte Berg, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 24.05.2017

Weiterhin finden Sie neben Leserbriefen auch eine Sammlung zahlreicher Artikel zum Thema Seilbahn in unserem Pressespiegel.