Streckenplanung und Rahmendaten
Die Seilbahnplanung wurde am 9. Mai 2015 vorgestellt und ist im Grundsatz unverändert geblieben. Mit sechs Stützen sollen mehrere hundert Häuser, Kindergärten und Kleingartenanlagen überspannt werden. Konzepte zum Brandschutz und Höhenrettung sind bis heute nicht berücksichtigt.
Die Betriebskosten und Abschreibung der Seilbahn soll über Buskürzungen gegenfinanziert werden, bei noch höheren Kosten trifft es alle Kunden – alle Wuppertaler sind über die Netze automatisch WSW-Kunden. Schreibt der WSW-Konzern Verluste, muss das der Wuppertaler Steuerzahler ausgleichen.
Im Vergleich mit Koblenz sind höhere Kosten unvermeidlich, da trotz doppelter Betriebszeit, vierfachen Betriebskilometer und zehnfacher Kabinen-Kilometer die Betriebskosten nach Abzug der Aufzugs- und Gebäudekosten gar nicht höher angesetzt wurden.
Rahmendaten im Vergleich | Wuppertal | Koblenz |
Betriebsstunden im Jahr | 5840 h/Jahr | 2800 h /Jahr |
Stationen / Abfahrtsstellen | 3 / 4 | 2 / 2 |
Stützen | 6 | 2 |
Länge | 2800 Meter | 890 Meter |
durchschnittliche Geschwindigkeit | ca. 23 km/h | ca. 11 km/h |
Förderleistung bei Geschwindigkeit | 3000 Pers./h | 2300 Pers./h |
Aufzüge und Rolltreppen | 22 (Plan ’16) | 0 |
Kabinen | 44 | 18 |
Anlagenbetriebs-km im Jahr | 132.000 km | 30.000 km |
geschätzte Kabinen-km im Jahr | 3 Mio. km | 300.000 km |
Wartungskosten Gebäude, Aufzüge | ca. 600.000 € | 0 € |
Betriebskosten gesamt | 1,6 Mio. € | 1,0 Mio. € |
Betriebskosten ohne Gebäude, Aufzüge | 1,0 Mio. € | 1,0 Mio. € |
Stimmen Sie bis zum 26. Mai per Briefwahl für Wuppertal, für die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger, für die Umwelt, für den ÖPNV, wie wir alle ihn brauchen:
Stimmen Sie gegen die Seilbahn.
Primäre Nachteile der Seilbahn
- Zerstörung des Elberfelder ÖPNVs
- Abkopplung des Campus Freudenberg
- Mehr Straßenverkehr
- Kosten werden allen Wuppertalern in Rechnung gestellt
Nachteile des Seilbahnsystems
- Unverantwortlicher hoher Energieverbrauch
- langsame Reisezeiten Beförderungsgeschwindigkeiten, keine Entlastung der bestehenden Verkehrsmittel
- Reduzierung des Platzangebotes zu Vorlesungszeiten (3.100 Plätze mit Bussen auf 2.600 Plätze in relevanten 45 Minuten mit der Seilbahn)
- Zusätzlicher Flächenbedarf, Eingriffe in ökologische Strukturen
- Keine Brandschutzmaßnahmen, keine Höhenrettung projektiert
- Betriebsstillstand bei Gewitter und Sturm
- Barrierefreiheit nur durch Aufzüge möglich
- Alleine mit ÖPNV-Einnahmen nicht wirtschaftlich zu betreiben
Stimmen Sie bis zum 26. Mai für Wuppertal:
stimmen Sie gegen die Seilbahn.
Leidtragende Zielgruppen für die Seilbahn
- Alle Wuppertaler durch finanzielle Mehrbelastung
- ÖPNV-Nutzer in Elberfeld und Cronenberg
- Studierende in der Spitzenstunde und besonders Studierende am Campus Freudenberg
- Küllenhahner durch tausendfachen Parkplatzsuchverkehr
- Kleingärtner verlieren Parzellen
- Die Natur verliert ein intaktes Bachsystem
Verringerte Leistungsfähigkeit
- Sie Seilbahn bietet maximal 3500 Plätze pro Stunde und Richtung bei Maximalgeschwindigkeit an.
- In den morgendlichen 45 Minuten, auf die es ankommt, bietet die Seilbahn maximal 2625 Plätze.
- In der gleichen Zeit fahren 22 Busse Richtung Uni ab und bieten über 3100 Plätze.
- Mit der Seilbahn werden Kapazitäten reduziert.
Werden die entscheidenden Zeiträume mit den Spitzenlasten betrachtet, fällt auf, dass das Busangebot der WSW sehr gut auf die Nachfrage ausgerichtet ist. Selbst in den 5 Minuten mit der höchsten Nachfrage (Züge und Schwebebahnen kommen gleichzeitig an), ist die Platzausnutzung bei 66%, wenn denn tatsächlich 2100 Fahrgäste in einer Stunde zur Universität fahren. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen empfiehlt 65%. In der Spitzenzeit soll die Auslastung unter 80% liegen. Die Seilbahn wäre überlastet und es käme zu Wartezeiten:
Betrach- tungs- zeitraum | Fahr- gäste im Zeitraum | Platzaus- nutung Seilbahn | Anzahl Busse | Platzaus- nutung Busse |
Spitzenstunde | 2100 | 60% | 25 | 60% |
45 Minuten | 1900 | 72% | 22 | 62% |
20 Minuten | 1000 | 86% | 11 | 65% |
5 Minuten | 465 | 159% | 5 | 66% |
Betrachtet man das komplette Busangebot in der Südstadt bis Küllenhahn, so wird auch hier die Reduktion des Angebotes deutlich. Die Aussage, die Seilbahn würde die Kapazitäten erweitern, stimmt somit in der Spitzenstunde nicht.
Angebot in Spitzenstunde | Platz- angebot jetzt | Platz- angebot Seilbahn |
Linie 603 | 420 | 280 |
Linie 613 | 420 | 280 |
Linie 615 | 420 | 280 |
Linie 623 | 420 | 280 |
Linie 625 | 420 | 280 |
Linie 635 | 420 | 280 |
Linie 645 | 420 | gestrichen |
CityExpress 64 | 300 | gestrichen |
CityExpress 65 | 420 | gestrichen |
Uni-Einsatzbusse | 1820 | 140 |
Seibahn | 3500 | |
Summe aller Plätze | 5360 | 5040 |
Reisezeiten für Cronenberger
Die Reisezeiten sind mit der Seilbahn grundsätzlich länger. Für alle Cronenberger werden sich die Fahrzeiten und Reisezeiten zur Schebebahn oder in die Innenstadt verlängern.
Durch die durch Umstieg viel unbequemeren ÖPNV-Verbindungen und längeren Fahrten werden viel weniger Personen den ÖPNV nutzen. Der daraus resultierende Rückgang der Fahrgastzahlen haben auch schon die Gutachter festgestellt. Ob die Seilbahn überhaupt noch gefördert werden kann, darf stark bezweifelt werden.
Cronenberg Rathaus bis Schwebebahn | nur Bus | mit Seilbahn |
Fahrzeit CityExpress-Buslinie | 17 Minuten | 14 Minuten |
Umsteigen Hahnerberg bis Abfahrt | 4 Minuten | |
Fahrzeit Seilbahn | 12 Minuten | |
Fußweg bis Schwbebahn | 5 Minuten | 3 Minuten |
Reisezeit | 22 Minuten | 33 Minuten |
Reisezeiten zur Universität
Zur Universität fahren in sehr kurzer Zeit viele Studierende. Gemäß PGV Köln sollen 2100 Fahrgäste in der Stunde mit der Seilbahn fahren.
Selbst ohne zusätzliche Wartezeit wird die Seilbahn nur eine bis zwei Minuten schneller sein. In den relevanten 45 Minuten morgens, in dem 1900 Fahrgäste befördert werden sollen, wird es über 7 Minuten zusätzliche Wartezeiten geben. Das heutige Busangebot bietet 22 Fahrten in den 45 Minuten an, so dass hier die durchschnittliche Wartezeit bei einer Minute liegt.
vom Hauptbahnhof zur Universität | Uni- Express | Seilbahn | Spitzen 5-Minuten Seilbahn |
Fußweg/Treppen | 5 Minuten | 1-2 Minuten | 1-2 Minuten |
Wartezeit | 1 Minute | 7 Minuten | |
Einstieg bis Abfahrt | 2 Minuten | 2 Minuten | |
Fahrzeit | 6-8 Minute | 3 Minuten | 3 Minuten |
Fußweg bis Hörsaal | 1 Minute | 6 Minuten | 6 Minuten |
Reisezeit | 13-15 Min. | 12-13 Min. | 19-20 Min. |
Nutzen -Kosten-Untersuchung von 2017
Die Nutzen -Kosten-Untersuchung wurde von
Spiekermann GmbH Consulting Engineers im Frühjahr 2017 erstellt und im Zuge einer Ratsentscheidung am 10.07.2017 veröffentlicht.
Die Hauptaussage ist, dass der volkswirtschaftliche Nutzen die volkswirtschaftlichen Kosten um 80% übersteigt. In den berechneten Nutzen fließen Reisezeiteinsparungen, Autoverkehrvermeidung, weniger Umweltbelastungen, sowie weniger Schadstoffe und andere untergeordnete Aspekte ein.
Hierbei stellen die Reisezeiteinsparungen den wichtigsten Aspekt dar. Denn wenn eine ÖPNV-Fahrt kürzer ist, sparen die ÖPNV-Nutzer nicht nur Zeit, sondern durch die Attraktivitätssteigerung des ÖPNV werden auch einige Autofahrer zum Umstieg bewegt. Diese beobachtbaren Aspekte sind in der Verfahrensvorschrift zur Standardisierten Bewertung nachrechenbar dargelegt. Diese Verfahrensvorschrift muss nur noch mit den richtigen Zahlen gefüttert werden.
Die veröffentlichte Nutzen-Kosten-Untersuchung gibt sehr wenig Auskunft, wie man zu denErgebnissen kommt und welche Eingangswerte – Reisezeiten und Fahrgastzahlen – verwendet wurden. Trotz teilweise massiver Fahrgastrückgängen soll es zu eingesparten Reisezeiten und zu weniger Autoverkehr kommen. Nimmt man nur halbwegs vernünftige Werte an, so verschwinden die volkswirtschaftlichen Vorteile vollends.
Mit dieser Excel-Tabelle kann sich jeder ein eigenes Bild davon machen.
Stimmen Sie bis zum 26. Mai per Briefwahl für Wuppertal, für die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger, für die Umwelt, für den ÖPNV, wie wir alle ihn brauchen:
Stimmen Sie gegen die Seilbahn.