Wie hat man sich die Planungen für den Hahnerberg vorzustellen? Zunächst wurde in der Vorplanung angedacht, Gondeln in verkehrsarmen Zeiten in der Seilbahnstation in einem separaten Geschoss zu parken. Dazu wäre eine Fläche von rund 40 m x 40 m und eine Bauhöhe von circa 20 m erforderlich. Hinzu kämen die Antriebstechnik, der Einsteigebereich und Rolltreppen. Der vorgesehene Platz auf der Brachfläche gegenüber dem Busbahnhof Hahnerberg ist aber so knapp, dass das Gebäude über die Küllenhahner Straße gebaut und aufgeständert werden müsste.
Es stellt sich die Frage: Wer soll diese Station nutzen? Die WSW glauben, dass zahlreiche Schüler des Schulzentrums Süd die Bahn für den Schulweg einsetzen. Dies wird aber nicht der Fall sein, denn das Einzugsgebiet des Schulzentrums ist schwerpunktmäßig Cronenberg und Ronsdorf. Die wenigen Schüler aus dem Süden Elberfelds gehen zu Fuß zur Schule (z.B. von der Carl-Schurz-Straße), fahren mit dem Rad oder steigen in die in Schulnähe liegenden Bushaltestellen des Elberfelder Südens ein. Soll denn der Schüler, der z.B. in der Worringer Straße wohnt, demnächst zur Seilbahnstation an der Uni hinunterlaufen? Würde ein Cronenberger Busnutzer am Bahnhof Hahnerberg in die Seilbahn umsteigen? Wohl eher nicht. Wer soll denn den südlichen Teil der Seilbahn nutzen oder werden die Gondeln in diesem längeren Teilstück im Wesentlichen leer auf- und abfahren? Die WSW setzt hier auf Touristen!
Normalerweise liegen die touristischen Attraktionen einer Seilbahn auf der Bergstation. Die sind hier aber dünn gesät (Müllverbrennungsanlage?). Deshalb rät der WSW-Sprecher dem Tourist, vom Hahnerberg zum Tal zu fahren. Am Ziel würde dieser direkt vor dem Outlet-Zentrum (FOC) der Firma Clees landen. Entdeckungsfreudig, wie ein Tourist ist, wird er eintreten und mit Tüten bepackt (die er nicht in seinem PKW abstellen kann, der steht ja auf dem Hahnerberg) wenig Lust haben, noch die Innenstadt zu besuchen und zurückfahren. Soll also die Seilbahn im Wesentlichen ein „Outlet-Express“ werden, wie die Cronenberger Woche vom 05.06.2015 vermutet?
Dieses Szenario setzt voraus, dass der „Tourist“, der mit dem PKW anreist, am Hahnerberg parken kann. Wegen des für einen Parkplatz zu kleinen Grundstücks, müsste eine Tiefgarage oder ein Parkhaus gebaut werden. Beides findet man auf den vorgelegten Plänen nicht. Wird hier die gleiche Salami-Taktik wie beim Döppersberg gefahren (zunächst „Stadttor“, später B7-Sperrung, Kostensteigerung, dann Primark, FOC und jetzt Seilbahnstation)?
Der Hahnerberg ist mit Verkehr und Lärm durch Feuerwehr, Müllverbrennungsanlage, Schwimmleistungszentrum, Grund- und Realschule, Gymnasium, Discounter, Anliegerverkehr zum Küllenhahn und demnächst Rigi-Kulm-Center gut ausgelastet, er verträgt keinen zusätzlichen P+R-Verkehr und keine Großgebäude wie Seilbahnstation und Parkhochhaus!