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Seilbahn-Bürgergutachten: Neue Details

Zum Bürgergutachten über die Seilbahnidee stehen nun weitere Details fest. Wie die Wuppertaler Stadtzeitung in einem Artikel auf ihrer Website schreibt, werden sich die teilnehmenden Bürger vom 21. bis zum 24. September über verschiedene Aspekte der Seilbahn informieren.

Es wird, wie schon im Vorfeld bekannt gegeben, zwei Gruppen mit jeweils 25 Bürgerinnen und Bürgern geben, die im Anschluss an die Informationsphase im September das eigentliche Bürgergutachten erstellen. Zu Beginn des Verfahrens werden in den nächsten Tagen zunächst 1.000 Wuppertalerinnen und Wuppertaler angeschrieben, aus denen letztendlich die zwei mal 25 Teilnehmer ausgewählt werden. Die Rahmenbedingungen für die Teilnahme, wie zum Beispiel Aufwandsentschädigungen, sind im Artikel der Stadtzeitung Wuppertal zusammengefasst.

„Menschen Hautnah“ in der WDR-Mediathek

Gestern Abend (am 21. Juli) wurde die Folge der Sendung WDR – Menschen Hautnah zum Thema Seilbahnprojekt in Wuppertal gesendet. Für alle, die nicht die Möglichkeit hatten, die Sendung zu sehen, steht die Folge nun auch in der Mediathek des WDR für ein Jahr zur Verfügung. Folgen Sie einfach diesem Link direkt zur Website der Folge „Menschen Hautnah – Nicht vor meiner Haustür“. Darüber hinaus haben wir den Link auch in unseren Pressespiegel hinterlegt.

Trassenbegehung mit der FDP

Am 11. Juli haben wir eine weitere Trassenbegehung durchgeführt. Mit dabei waren diesmal Mitglieder der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal. Die Begehung machte vor allem Probleme deutlich, die durch die Seilbahntrasse entstehen würden.

Wie die Wuppertaler Rundschau in ihrer Online-Ausgabe schreibt, waren die Hauptthemen während der Begehung „die möglichen Effekte auf die Anwohner, Umwelt und das Stadtbild„. Die Zeitung zitiert den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Manfred Todtenhausen:

Unbestritten hat ein solches Projekt Auswirkungen für die unmittelbar Betroffenen. Und weil diese nicht unbedingt immer nur positiv sind, gilt es hier eine ehrliche und transparente Abwägung vorzunehmen.

Ein Punkt sticht besonders heraus. So sagt Karin van der Most, Stadtverordnete und bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion:

Beim gegenwärtigen Stand der Planungen sind mindestens zwei Kindertageseinrichtungen betroffen, die jeweils eine Stütze auf ihrem Außengelände ertragen müssten. Das nutzbare Außengelände würde hier erheblich kleiner werden. Dies ist insbesondere in der eng bebauten Südstadt, wo es nur wenig Grün gibt, besonders problematisch. Auch die Vorstellung, die Kinder hätten beim Spielen etwa alle 30 Sekunden eine Gondel in der Größe eines Kleinbusses über ihren Köpfen, ist schwierig und steht aus unserer Sicht mit notwendigen Voraussetzungen für eine gute Bildung von Anfang an im Widerspruch.

Die erste Stütze in der Nähe des Hauptbahnhofes würde auf dem Gelände der Kindertagesstätte Distelbeck stehen. Entlang der Trasse befindet sich eine weitere Kindertagesstätte in unmittelbarer Nachbarschaft: Die Kita Carl-Schurz-Straße. Der aktuelle Plan sieht darüber hinaus die sechste Stütze kurz vor der Endstation auf dem Gelände des Schulzentrums Süd vor.

Computersimulation der ersten Stütze (Google Earth)
Position der ersten Stütze direkt an der Kindertagesstätte Distelbeck (Computersimulation / Google Earth). In unserer Rubrik Trassendetails haben wir Bilder unter anderem von den Stützenpositionen zusammengestellt.

Wir bedanken uns auch an dieser Stelle herzlich  bei der FDP-Fraktion für die Teilnahme an der Trassenbegehung.

Stadt Lahr: Einen spurgebundenen ÖPNV wird es nicht geben

Die im Schwarzwald gelegene Stadt Lahr hat sich mit der Zukunft des ÖPNV beschäftigt. Wie die Lahrer Zeitung auf ihrer Internetpräsenz am 08. Juni schreibt, wurde eine Potenzialanalyse erstellt, die verschiedene Systeme miteinander vergleicht.

Die Potenzialanalyse berücksichtigt mehrere spurgebundene Systeme. Neben einer Seilbahn wurden Straßenbahnen (auf Schienen oder auf Gummireifen), eine Zweisystembahn (eine Mischform zwischen Straßen und S-Bahn) und eine Einschienenbahn betrachtet. Das Ergebnis: kein spurgebundenes System ist geeignet, den vorhandenen ÖPNV zu ergänzen. Dazu heißt es im Artikel:

Die Investitionskosten für alle Systeme sind sehr hoch. Für die 3,5 Kilometer lange Strecke zwischen Bahnhof und Schlüssel beispielsweise liegen sie laut Tritschler bei 43,2 bis 55,2 Millionen Euro netto. Kostentreiber seien unter anderem die zweigleisige Führung und die hohe Anzahl umzubauender Knotenpunkte.

Auch bei uns in Wuppertal ist im aktuellen Planungsstand die Gestaltung der Knotenpunkte – also die Anbindung an die Seilbahnstationen – bisher nicht berücksichtigt. Insbesondere am Schulzentrum Süd wird eine Umgestaltung des dortigen Busbahnhofs einschließlich der Schaffung von Parkraum (P+R) immer wieder angesprochen. In den Projektkosten sind diese Maßnahmen jedoch an keiner Stelle berücksichtigt. Dies gilt auch für eventuelle Anbindungen der Mittelstation beispielsweise für Uni-Busse, die den Campus Freudenberg anfahren.

Weiter heißt es im Artikel:

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Anstrengungen vorrangig auf die Fortentwicklung des bestehenden ÖPNV konzentrieren sollten. Als Vorschläge werden die Beschleunigung des Busverkehrs – zum Beispiel durch Busfahrstreifen – und die Verringerung des Kohlenstoffdioxidausstoßes durch elektrisch angetriebene Busse genannt.

Trassenbegehung mit der SPD-Fraktion

Zum vergangenen Samstag hat die Initiative Seilbahnfreies Wuppertal zu einer Trassenbegehung mit der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal eingeladen. Entlang der zur Diskussion stehenden Trasse haben wir über Einzelheiten informiert.

Trassenbegehung von Samstag,11. Juni 2016
Trassenbegehung von Samstag,11. Juni 2016

Es war bisher die Trassenbegehungen mit der größten Teilnehmerzahl . Neben der SPD-Fraktion haben sich auch Mitglieder des Bürgervereins Elberfelder Südstadt und Mitarbeiter der Wuppertaler Stadtwerke über die Seilbahntrasse informiert. Die Begehung dauerte mehrere Stunden und zeigte wie gewohnt alle Einzelheiten der Trasse und deren Auswirkungen auf ihr direktes Umfeld auf.  Die SPD-Fraktion wurde unter Anderem von Klaus Jürgen Reese und Volker Dittgen vertreten.

Die Trassenbegehung im Bereich Ilexwäldchen. Hier würde eine der Stützen stehen.
Die Trassenbegehung im Wald unterhalb der Carl-Schurz-Straße. Hier würde eine der Stützen stehen.

Wir bedanken uns herzlich bei der SPD-Fraktion für die Teilnahme an der Trassenbegehung. Um sich eine ganzheitliche Meinung über das Seilbahnprojekt zu bilden, ist es überaus wichtig, sich auch mit den Auswirkungen des Projektes für Anwohner in der Südstadt, für Nutzer des ÖPNV und für ganz Wuppertal  zu beschäftigen.

Bürgerverein Elberfelder Südstadt fragt, Seilbahnfreies Wuppertal antwortet

Wie bewertet Seilbahnfreies Wuppertal das Seilbahnprojekt aus wirtschaftlicher Sicht? Was haben wir für einen Standpunkt bezüglich der auf den ÖPNV angewiesenen Südstädter? Würde eine Verringerung der Verkehrsbelastung in der Südstadt eintreten?

Dies ist nur eine Auswahl an Fragen, die der Bürgerverein Elberfelder Südstadt gestellt hat. In der aktuellen Vereinszeitschrift wird das Thema Seilbahn intensiv behandelt. Kritiker und Befürworter des Projektes hatten die Möglichkeit, ihre Sicht zu einzelnen Themenschwerpunkten darzulegen. Wir danken dem Bürgerverein Elberfelder Südstadt auch noch einmal an dieser Stelle hierfür!

Unsere vollständigen Stellungnahmen zu den Fragen des Bürgervereins haben wir auch an dieser Stelle zusammengestellt. In unserem Download-Bereich finden Sie darüber hinaus weitere Publikationen rund um die Seilbahndiskussion.

Stadtrat in Groningen lehnt Seilbahnpläne ab

Die Initiative „Flyover Groningen“ hat einen Vorschlag über eine urbane Seilbahn in der niederländischen Stadt Groningen erarbeitet. Der dortige Stadtrat steht der Idee jedoch eher kritisch gegenüber. Auch wenn der Vorschlag immer wieder auf die Agenda gebracht wird, zweifelt man an der Umsetzbarkeit und sieht auch Nachteile für die Stadt. 

Überlegungen, eine innerstädtische Seilbahn in Groningen zu bauen, gibt es seit ca. zehn Jahren. Vorgeschlagen hat die Initiative „Flyover Groningen“ eine Trasse, die vom Fußballstation Euroborg in die historische Altstadt führen würde. Eine Zwischenstation wäre in der Nähe eines IKEA-Möbelhauses vorgesehen.

Auch in Groningen wurde eine 3S-Bahn mit vergleichbarer Trassenführung vorgeschlagen. Die Trasse der Seilbahn würde über bebautes Gebiet führen. Daher lohnt sich ein genauerer Blick in die durch die Niederländische Beratungsfirma Arcadis erstellte Wirtschaftlichkeitsrechnung.

Vergleich der Seilbahnplangen aus den jeweiligen Konzeptstudien für Wuppertal und Groningen
Vergleich der Seilbahnplangen aus den jeweiligen Konzeptstudien für Wuppertal und Groningen

Es gibt einen wesentlichen Unterschied zu den Überlegungen in Wuppertal.  Die Bahn in Groningen würde durch einen Investor gebaut und betrieben.  Eine Integration in ein Tarifsystem des öffentlichen Nahverkehrs wäre nicht vorgesehen. In der oben genannten Wirtschaftlichkeitsrechnung geht man von Fahrpreisen für Anwohner und Arbeitnehmer im Einzugsbereich der Stationen von 1,20 Euro pro Fahrt aus. Der überwiegende Teil der erwarteten Fahrgäste (etwa 65 Prozent) wären Gäste, welche mit einem Fahrpreis von 5,10 Euro bezahlen müssten – pro Fahrtrichtung.

Folgende Begründungen wurden vom Groninger Stadtrat bezüglich ihrer Ablehnung des Seilbahnprojektes genannt:

  • Konkurrenz zu vorhandenem ÖPNV. Auf ähnlicher Strecke wurde erst kürzlich eine separate Busspur eröffnet
  • Zweifel, ob es eine Akzeptanz für die hohen Fahrpreise gibt. Wie viele andere Niederlänische Städte ist Groningen eine „Fahrradstadt“
  • Unsichere Annahmen im Finanzierungskonzept.
  • Negative Auswirkungen auf das Stadtbild durch Seilbahnstützen

Trotz der negativen Einstellung des Stadtrates gegenüber der Seilbahn gibt es weiterhin Bestrebungen von Befürwortern, die Planungen fortzuführen. Die Initiative Seilbahnfreies Wuppertal steht in Kontakt mit Gegnern des dortigen Projektes. Dadurch werden wir weiterhin an dieser Stelle über Themen aus Groningen berichten können, die auch für Wuppertal relevant sind.

Linke kritisieren WSW

Eine Anfrage der Initiative Seilbahnfreies Wuppertal über die Fahrgastzahlen einzelner Buslinien durch die Wuppertaler Südstadt wurde von den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) abgelehnt. Die Begründung: Es würde sich um Betriebsgeheimnisse handeln. Dieses Vorgehen wird durch die Wuppertaler Ratsfraktion DIE Linke nun kritisiert. Auf der Internetseite njuuz.de wird der Fraktionsvorsitzende Gerd-Peter Zielezinski mit den folgenden Worten zitiert:

Dass die Bürgerinitiative vor dem Verwaltungsgericht auf Preisgabe der Fahrgastzahlen von und nach Küllenhahn klagen muss, ist ein Skandal, und das entspricht nicht der versprochenen Transparenz.

Seilbahnfreies Wuppertal prüft alle Themen rund um die Seilbahnidee. Um Auswirkungen durch eine Seilbahn auf den ÖPNV ganzheitlich bewerten zu können, sind Fahrgastzahlen für die einzelnen Buslinien ein wichtiger Faktor.

Offensichtlich nehmen es die WSW mit Betriebsgeheimnissen nicht immer so genau. Geht es um andere Themen als um die Seilbahn, werden Fahrgastzahlen aus der Südstadt sogar in der lokalen Presse veröffentlicht, wie ein Artikel der Westdeutschen Zeitung am Mittwoch, den 20. April 2016 zeigt. Hier geht es um die Baustelle für die neue Fernwärmeleitung im Bereich Dürrweg und die Auswirkungen auf die dort fahrende Buslinie 613. Zitat:

Bei 1000 Ein- und Ausstiegen können wir nicht die ganze Linie dort herausnehmen.

Die Buslinie 613 führt vom Hauptbahnhof zum Schulzentrum Süd und ist damit eine der Linien, für die Fahrgastzahlen im Zusammenhang mit der Seilbahndiskussion interessant wären.

Rechtsgutachten: Pressekonferenz im Video

Im Februar dieses Jahres wurde durch Seilbahnfreies Wuppertal ein Rechtsgutachten vorgelegt. In diesem durch Privatpersonen finanzierten Gutachten wurde Dr. Jochen Heide von der Düsseldorfer Sozietät Patt – Fischer – Feuring – Senger beauftragt, Rechtsfragen rund um die Seilbahnidee in Wuppertal zu beleuchten. Auf einer Pressekonferenz am 11. Februar wurde die lokale Presse im Restaurant Schwarz über das Rechtsgutachten  informiert. Nun haben wir ein Video der gesamten Pressekonferenz auf unserem Youtube-Kanal veröffentlicht.

Im Download-Bereich unserer Website kann das Rechtsgutachten heruntergeladen werden. Auch steht an dieser Stelle die am Anfang durch Antonino Zeidler vorgestellte Broschüre als Download zur Verfügung.

Ratsbeschluss zur ergebnisoffenen Prüfung einer Seilbahn

Am gestrigen Montag, den 07. März 2016, haben die Mitglieder des Stadtrates wie erwartet die ergebnisoffene Prüfung zur Realisierung einer Seilbahn in Wuppertal beschlossen. Damit beginnt nun der Prüfungsprozess, in dem alle relevanten Punkte geklärt werden.

Zunächst soll das Verfahren zur Bürgerbeteiligung durchgeführt werden. 50 zufällig ausgewählte Bürger unserer Stadt werden sich mit dem Thema Seilbahn beschäftigen. Dazu werden sie sich unter anderem auch mit der Initiative Seilbahnfreies-Wuppertal als Gegner des Seilbahnprojektes treffen.

Der Rat hat gestern dagegen gestimmt, einen Bürgerentscheid zur Seilbahn durchzuführen. Ein Grundsatzbeschluss zur Seilbahn in Wuppertal ist schon im Vorfeld abgelehnt worden.

Banner von Seilbahnfreies Wuppertal über der Südstraße
Banner von Seilbahnfreies Wuppertal über der Südstraße

Unser Banner, das bis zum 07. März an der Fußgängerbrücke über der Südstraße hing, zeigt übrigens ein Zitat von Ulrich Jäger, Vorstand WSW Mobil. Es stehen nun zahlreiche teils kostenintensive Untersuchungen an, ob eine Seilbahn überhaupt realisierbar ist.