„Lieber auf der Erde bleiben“ und „Finger weg von der Seilbahn“

Auch im zweiten Halbjahr 2017 gab es weiterhin kritische Leserbriefe in den lokalen Medien. Es ist fast schon traditionell, dass wir Ausschnitte in unserem Blog zusammenfassen. Wuppertaler Bürger kritisieren vorrangig die Nachteile für direkte Anwohner der Seilbahn, Busküzungen oder das Finanzierungsgerüst des Seilbahnprojektes.

Bleiben wir lieber auf der Erde, die Stadt Solingen praktiziert Elektromobilität mit Erfolg seit Jahrzehnten. Also sind O-Busse auch in Wuppertal möglich.

Dr. Otto Weise, Leserbrief aus der Cronenberger Woche, 28.07.2017

Ich hatte immer gedacht, das Thema Seilbahn sei endgültig vom Tisch. Scheinbar ist das noch nicht der Fall. (…) Sollte die Seilbahn tatsächlich gebaut werden, würde ich als Cronenberger Bürger in einen bequemen Bus ohne umsteigen zu müssen zum Einkaufen nach Solingen fahren.

Bertold Scherber, Leserbrief aus der Cronenberger Woche, 28.07.2017

Es gibt schon zu denken, dass die Befürworter der Seilbahn überall in Wuppertal wohnen, nur nicht unter der geplanten Seilbahntrasse.

Reinhard Grevers, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 02.08.2017

Die Studenten, die wichtige Klausuren zu schreiben haben, kommen zu spät in die Uni, weil der Bus zu voll war. (…) An dieser Stelle schon mal eine kleine Hilfestellung: Fahrt doch einfach eine Bahn früher los oder ein weiterer Vorschlag, falls mal wieder alle Busse überfüllt an einem vorbei fahren, zu Fuß gehen. Die Entfernung liegt unter zwei Kilometer. Ein Grundschüler bekommt sein Schokoticket erst ab zwei Kilometern Entfernung.

Jutta Weigand, Leserbrief aus der Westdeutschen Zeitung, 28.08.2017

Aber über die Belastung der unter der Bahn wohnenden Wuppertaler und über die immensen Folgekosten hat noch niemand nachgedacht. Allein die Folgekosten einer Seilbahn sind immens und stehen sicher in keinem Verhältnis zu den Vorteilen.

Thomas Gehring, Leserbief aus der Wuppertaler Rundschau, 07.10.2017

Unsere Stadtbusse können jederzeit anhalten, wenn es zu tätlichen Angriffen, Rüpeleien oder ähnlichem kommt. Es besteht jederzeit die Möglichkeit, die „Randalierer“ an die Luft zu setzen, was bei einer Seilbahnfahrt nicht möglich wäre.

Helmut Berger, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 21.10.2017

Mit einer Mehrheit von nur neun Stimmen soll die Bahn realisiert werden? Wer hat denn an die Anwohner gedacht? Diese würden in ihrer Privatsphäre erheblich gestört. Die Studenten haben doch genug Möglichkeiten, zur Uni zu kommen. Eine Touristenattraktion ist es bestimmt nicht.

Joachim Oberhoff, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 04.11.2017

Die Stadt hat 1,4 Milliarden Euro Kassenkredite, die mit 20 Millionen Zinsen je Jahr bezahlt werden. Bei diesen Schulden will man eine Seilbahn bauen die so unnötig wie ein Kropf ist.

Klaus-Dieter Theis, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau,25.11.2017

Schließlich weise ich auf das seit Dezember 2016 vorliegende Rechtsgutachten hin, das für die durch Überfahrt betroffenen Grundstücksbesitzer Entschädigungsrechte mit oder ohne Enteignung angibt. Die dafür benötigten Gelder sind in den Gesamtbaukosten nur mit 1,6 Millionen Euro enthalten: Das dürfte wohl nicht reichen – bei der Vielzahl der berührten Grundstücke in der Südstadt.

Deshalb wegen der finanziellen Risiken: Finger Weg von der Seilbahn.

Guido Krumbach, Leserbrief aus der Wuppertaler Rundschau, 27.12.2017

Wie gewohnt finden sie alle Leserbriefe in voller Länge sowie weitere Meldungen aus der lokalen Presse in unserem Pressespiegel.